Sonntag, 18. Dezember 2011

Zicke Zacke

Finde die Verstecke hinter Zaun und Hecke
Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 201115 Tiere haben sich hinter den Bretterzäunen der Spieler versteckt. Eine Suchkarte wird aufgedeckt. Wer am schnellsten auf die Abklatschkarte des Spielers haut, bei dem sich das Tier verbirgt, gewinnt.
Spielregel | Die Anleitung ist leider viel zu klein gedruckt und außergewöhnlich schwer verständlich. Dabei ist der Ablauf einfach zu verstehen, selbst Vierjährigen erschließt er sich beinahe intuitiv.
Zielgruppe | Für Kindergartenkinder. Als Reaktionsspiel ist es aber auch für Erwachsene eine Herausforderung.
Fazit | Das Kartenspiel Zicke Zacke (an den Klassiker mit der Hühnerkacke erinnern eigentlich nur die schönen Abbildungen) begeistert Kinder insbesondere dann, wenn sie ihre Eltern schlagen können. Während Erwachsene nach einem Tier suchen müssen, haben sich Kinder den Ort gemerkt. Sie klatschen manchmal fast ohne Reaktionszeit auf das richtige Ziel. Selbst als Zwei-Personen-Duell eignet sich Zicke Zacke hervorragend, da eine alte Scheune quasi für einen neutralen weiteren Spielpartner sorgt.
Zicke Zacke
von Andreas Kramer und Walter Scholz (alias „Marek Zoschl“)
Zoch (Noris)
für 2 bis 5 Kinder ab zirka 4 Jahre
zirka 8 Euro

Donnerstag, 17. November 2011

Robin Hund

Ein heldenhaftes Sammelspiel
Ein games we play Spieletipp für die KinderZEIT
KinderZEIT
DIE ZEIT Nr. 47 / 2011, Seite 47 >>
Wer fünf unterschiedlich farbige Karten gesammelt hat, gewinnt einen Siegpunktschatz. Jedoch muss man manche genommene Karte sofort wieder verschenken. Dabei sollte man sich gut gemerkt haben, welcher Mitspieler eine Karte dieser Farbe noch nicht auf der Hand hat. Denn dann zieht die eigene Hundefigur weiter und nähert sich dem Schloss, wo es ebenfalls einen Schatz zu gewinnen gut.
Zielgruppe | Für Schulkinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene spielen gerne mit.
Fazit | Nehmen oder schenken? Robin Hund kombiniert Spielkarten mit Merk- und Brettspielelementen zu einer ausgezeichnete Mischung.

Robin Hund
von Eugen Wyss
Haba
für 2 bis 5 SpielerInnen ab zirka 6 Jahre
zirka 7 Euro

Dienstag, 1. November 2011

Magors Lesezauber

tiptoi | Laute hören, Wörter zaubern
Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 2011Auf den Feldern rund um dem Zauberkessel hat sich der Rabe versteckt. Wer ein Feld mit dem Tiptoi antippt, der hört den Vogel rufen – mal laut, mal leise. So kann man hören, wie weit man von Raben entfernt ist und kann sich akustisch herantasten. Hat ein Kind den Raben erreicht, bekommt es eine Aufgabe. Wie diese aussieht, ist abhängig davon, welche der drei Schwierigkeitsstufen gewählt wurde. Bei den einfachsten Aufgaben geht es beispielsweise darum, zu erkennen, welche der abgebildeten Zauberdinge mit welchem Laut beginnen. Schwieriger ist es, wenn man aus Buchstabenplättchen Worte zusammensetzen muss.
Zielgruppe | Kindergartenkinder, die sich für Buchstaben und Laute interessieren, sowie Erstklässler.
Fazit | Mit den akustischen Hinweisen auf den entflogenen Vogel finden wie eine überzeugende Kinderspiel-Herausforderung für den Tiptoi. Bei den Hör- und Leseaufgaben ist die Einteilung in drei Schwierigkeitsstufen gut gelungen. Schade ist es, dass sich der Tiptoi bei nicht gelösten Aufgaben weigert, die richtige Antwort zu verraten. Deswegen ist Magors Lesezauber zum Lernen nur bedingt geeignet. Es ist eben ein Spiel. Und damit beantwortet sich fast schon folgende Frage: Sollen sich Fünfjährige überhaupt schon mit Buchstaben beschäftigen? Ja – wenn sie es selbst möchten und dies gerne tun.
Magors Lesezauber
von Kai Haferkamp
Ravensburger (Redaktion: Jutta Perkert, Florian Mühlegg)
für 1 bis 4 Kinder ab zirka 5 Jahre
zirka 20 Euro

Sonntag, 23. Oktober 2011

Schwer nachvollziehbar: Selectas Ausstieg

Selecta wird sich aus dem Brettspielmarkt zurückziehen. Anfang 2012 wird das Holzspielzeug-Unternehmen aus dem bayerischen Edling seine letzten Kinderspiele herausgeben. Diese Meldung beherrscht die Gespräche der Kinderspiel-Interessierten auf der Essener Spiel ’11. Dabei ist Selecta schon seit zwei Jahren nicht mehr mit einem Stand in Essen vertreten, sondern präsentierte sich ausgewählten Journalisten in einem Hotel neben dem Messegelände. Diese Entscheidung war damals von vielen Seiten kritisiert worden, da man dies als unfreundlich gegenüber dem kleinen Kunden verstand. Selecta begründete hingegen, dass es sich ökonomisch nicht rechne, sich mit einem aufwändigen Messestand zu präsentieren.
Diese Herbst-Neuerscheinung fehlt auf den Essener Spieletagen: Pyjamaparty
So gesehen, hat sich der Ausstieg aus dem Brettspielgeschäft schon 2009 angedeutet. Selecta war immer ein besonderer Spieleanbieter, der auf sehr hohe Materialqualität der aus eigener bayerischer Fertigung stammenden Produkte achtet. Damit konnte man sich aber nie richtig auf dem Markt durchsetzen. Die Brettspiele schwammen nur so mit in der großen Holzspielzeug-Palette, die Selecta weiterhin anbieten wird.
In der Branche geht man davon aus, dass die Auflagen der Selecta-Spiele nie sehr hoch waren – auch in dem Vergleich zu den Wettbewerbern. An der spielerischen Qualität kann es nicht gelegen haben. Im letzten Jahrgang veröffentlichte der Verlag vier Spiele, von denen sich 50 Prozent als herausragend entpuppten – Grimaffen und Pappsatt schafften es auf die Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres. In den letzten Jahren konnte wohl kein Verlag eine höhere Trefferquote verbuchen als Selecta, die mit einer hervorragenden Redaktionsarbeit glänzten. Nur leider konnte oder wollte der Selecta-Vertrieb damit nicht mithalten. Die Brettspiele sind Anhängsel der pädagogisch hochwertigen Holzspielzeugpalette und werden weitgehend auch nur über entsprechende Läden verkauft. Die Masse erreicht man damit nicht – was aber wohl auch nicht zum Selbstverständnis des Edlinger Verlags gehört.
So ist es gar nicht überraschend, dass in einem Jahr, in denen die Brettspielbranche erstmals zurückgehende Umsätze meldet, das Aus für die Selecta-Spiele verkündet wird. „Wir sehen hier für unsere qualitativ sehr hochwertigen Kinderspiele, die von Premium-Qualität ,Made in Bayern‘ ausgeht, mittelfristig keine Besserung“, klagt Vorstand Matthias Menzel. Erstaunlich ist, dass er im gleichen Atemzug verkündet, im Kerngeschäft Holzspielzeug zu expandieren. Hier scheint Qualität gefragt zu sein. Selectas These, dass es bei den Kinder-Brettspielen eine gegenläufige Tendenz gebe, ist schwer nachvollziehbar.

Montag, 17. Oktober 2011

Die Englisch Detektive

tiptoi | Setzt euer Englisch ein und fangt Professor Mad!Die Kinder laufen mit ihren Detektivfiguren über die Wege des Spielbretts, um als erstes einen der Zielorte zu erreichen. An den Zielorten gibt es Aufträge zu erfüllen, für die es jeweils ein eigenes kleines Spielbrett gibt. Alles geschieht in englischer Sprache und mit dem Ziel, mehr Punkte als Mitspieler und ein gewisser Dr. Mad zu erreichen.
Zielgruppe | Ab sechs Jahren – wenn Eltern oder ältere Kinder dabei sind, die bei den englischen Vokabeln helfen. Für ältere Grundschulkinder nimmt der Reiz erheblich ab, da sie sich die begrenzte Anzahl an Vokabeln leicht merken können und das Spiel nur eine Schwierigkeitsstufe kennt.
Fazit | Leider verrät der Tiptoi-Stift oft auch dann nicht die richtige Antwort, wenn Fehler gemacht werden. Zudem ist der Bewegungsmechanismus auf dem Spielbrett überaus banal und der Tiptoi dient an dieser Stelle eigentlich nur als Würfelersatz. Spielerisch können die Englisch Detektive folglich nicht so richtig überzeugen.
Die Englisch Detektive
von Kai Haferkamp
Ravensburger (Redaktion: Clemens Türck)
für 1 bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 20 Euro (Starter-Set inklusive Tiptoi-Stift zirka 40 Euro)

Abenteuer Tierwelt

tiptoi | Vier Wissensspiele zum Thema TiereJedes Kind bekommt acht Tierplättchen. Der Tiptoi nennt ein Kriterium – beispielsweise Hufe – und man tippt passendes Tier an. Das Pferd wäre richtig und wird nun zum Zoo gelegt. Dies ist das einfachste Spiel in dieser Spielesammlung. Außerdem gibt es noch ein Tierstimmenraten, Spurenraten und ein Ordnungsspiel, bei der die Plättchen nach Größe, Gewicht oder Geschwindigkeit sortiert werden.
Zielgruppe | Hier können tatsächlich schon Vierjährige mitmachen.
Fazit | Ärgerlich ist es, dass der Tiptoi sich als ziemlich „doof“ entpuppt. So fragt der Stift im Einsteigerspiel oft nach Kriterien, die keines der noch ausliegenden Tiere erfüllen kann. Das ist für die Kinder ermüdend. Und beim Tierstimmenraten wiederholt der Tiptoi zwar geduldig jeden Laut – aber zu einer zusätzlichen Hilfestellung ist er nicht in der Lage. Außerdem fehlt den vier Spielen die Originalität – alles hat man schon mal so ähnlich gesehen. Somit heißt das Urteil: ganz nett.
Abenteuer Tierwelt
von Wolfgang Kramer
Ravensburger (Redaktion: Clemens Türck, Gregor Thomas)
für 1 bis 4 Kinder ab zirka 4 Jahre
zirka 18 Euro

tiptoi und toystick

Der Tiptoi ist ein großer Stift mit einer intelligenten Elektronik, einem optischen Sensor in der Spitze und einem Lautsprecher. Mittels eines USB-Anschlusses können via Internet Software-Pakete für eine wachsende Zahl an Spielen und Büchern in den Stift geladen werden. Dabei sind die Bücher ein überzeugendes Angebot, da Ravensburger auf die bewährte Reihe Wieso? Weshalb? Warum? zurückgreifen kann. Überragend ist der Band Die Welt der Musik, der mit Texten, kleinen Spielen und musikalischen Beispielen ein tolles Erlebnis bietet.
Der Tiptoi ist nicht der Einzige elektronische Stift, der im letzten Jahr auf den Markt gekommen ist. Der Toystick von Chefeu war sogar eher da, hat aber erst jetzt mit Noris einen verlegerischen Partner gefunden. Spiele gibt es leider keine, und vielen Büchern sieht man wegen der billig wirkenden grafischen Gestaltung ihren asiatischen Ursprung an. Auch die schwer zusammenzubauende Instrumentensammlung Mein Auditorium enttäuscht. Da hilft dann auch nicht, dass man mittels Toystick auch selbst aufgesprochene Texte in beliebige Bücher einbringen kann und er gegenüber dem Tiptoi einen akustisch kräftigeren Eindruck hinterlässt.
Ravensburger hat bereits Erfahrungen mit elektronischen Brettspielen. Bemerkenswert waren die Touch and Play-Spiele, die mit ihrer leitfähigen Farbe beeindruckten. Leider hat sich diese Technologie aus verschiedenen Gründen nicht durchsetzen können. Erst mit Wer war’s?, bei dem Brettspiel und Elektronik technisch voneinander getrennt wurden, schaffte Reiner Knizia einen kommerziellen Erfolg.
Ambitioniert startete 2008 das sächsische Startup-Unternehmen PublicSolution mit seinem Yvio-Projekt einer teuren Brettspielkonsole. Hiermit war die Idee einer Hardware geboren, die mit entsprechender Software für viele verschiedene Brettspiele nutzbar ist. Doch nach gerade mal neun erschienenen Spielen musste PublicSolution bereits 2010 Insolvenz anmelden.
Auch deswegen sind die Hoffnungen in Ravensburgers Tiptoi groß, zumal hier Finanzkraft und professionelle Vermarktung gewiss scheinen. spielbar.com vermutet in dem Stift sogar schon eine potenzielle „stille Revolution“. Doch noch ist diese nicht passiert. Trotz renommierter Spieleautoren kann der Tiptoi seine Potenziale bei dem bislang erschienenen Lernspiel-Titeln nur teilweise ausspielen. Zwar sind die Kinder oft erstmal sehr begeistert. Aber wenn man von der Begeisterung die Faszination durch den sprechenden Stift abzieht, bleibt oft nicht mehr viel übrig. Manche Spieletitel wären auch mit einem menschlichen Moderator, Spielkarten oder klassischem Würfel denkbar – und dann nicht mehr der Rede wert.
Tiptoi – Der Stift     
Ravensburger      
zirka 35 Euro
Toystick
Noris
zirka 40 Euro

UPDATE Soeben erfahre ich, dass für den Toystick auf den Essener Spieltagen nun doch ein Brettspiel vorgestellt werden soll. Ich bin gespannt.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

1000 und ein Schatz

Ein abenteuerliches Lauf-Sammelspiel
Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 2011
Die Kinder bewegen sich mit ihren Figuren auf den Höhlenfeldern, um dort Schätze einzusammeln. Bei manchen aufgedeckten Schatzplättchen bewegt sich die Figur des Räuberhauptmanns in Richtung Höhleneingang. Je näher diese Figur seinem Ziel kommt, desto gefährlicher wird es. Denn die Spieler müssen rechtzeitig das Höhlenspielfeld durch den Ausgang verlassen. Wenn der Hauptmann angekommen ist, verlieren die zurückgebliebenen Spieler alle ihre gesammelten Schätze.
Spielregel | Kann man die Höhle über ein oder zwei Ausgänge verlassen? Gemeint ist, dass zwei Felder die Flucht nach draußen ermöglichen – die Regel schweigt sich darüber leider aus.
Material | Wenn die Grafik etwas deutlicher wäre, würde die Regellücke mit den Ausgängen gar nicht auffallen. So aber hilft die blasse Gestaltung mit ihren verspielten Details nicht wirklich beim Verstehen des Spielablaufs.
Zielgruppe | Ab fünf oder sechs Jahren präsentiert sich 1000 und ein Schatz als vollwertiges Brettspiel. Für Jüngere gibt es zudem eine vereinfachte Variante, für die dem Spiel ein Würfel beiliegt.
Fazit | 1000 und ein Schatz gehört zweifelsfrei zu den besten Spielen des Jahrgangs. Kinder und Erwachsene brauchen taktisches Geschick und Glück, damit sie möglichst viele Schätze unbeschadet aus der Höhle holen können. Ein raffinierter Zugmechanismus und die Spannung, die der sich nähernde Räuberhauptmann auslöst, sorgen für ein echtes Spielerlebnis.
1000 und ein Schatz
von Marco Teubner
Haba
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 5 Jahre
zirka 15 Euro

Samstag, 8. Oktober 2011

findevier

Wo verstecken sich die scheuen Waldtiere?
Findevier ist eine Art doppelseitiges Memory, bei der – statt Pärchen – komplette Quartette gesucht werden. Die zu suchenden Tiere sind auf großen Holzplättchen abgebildet – auf der Vor- und der Rückseite ist jeweils ein anderes Motiv. Die Spieler drehen reihum eines der im Kreis ausliegenden Plättchen um. Wer das gesuchte Tier findet, bekommt einen Punkt. Wer dabei das Quartett komplett macht, gewinnt zusätzlich das Tierkärtchen.
Material | Echte Baumscheiben sind im Spiel, wegen der Schachtelgröße auf Astscheiben reduziert. Klasse.
Zielgruppe | „Ab 5“ steht auf der Schachtel, wegen des großen Memory-Anteils können aber bereits Vierjährige mitspielen. Für etwas ältere Kindergartenkinder gibt es eine schöne „Casinoregel“, bei der man Siegpunkte auch verlieren kann.
Fazit | Innovativ ist Findevier sicherlich nicht. Aber das stört die Kinder nicht. Findevier ist eine tolle Variante des klassischen Gedächtnisspiels.
Findevier
von Jacques Zeimet
Steffen
für 2 bis 5 Kinder ab zirka 5 (besser: 4) Jahre
zirka 18 Euro

Montag, 19. September 2011

Monsterfalle

Schubs … und schwubs
Nominiert für das Kinderspiel des Jahres 2011
Deutscher
Kinderspiele Preis 2011

Jetzt wird es hektisch. Die Monsterfigur wird ins Labyrinth gestellt. Und muss nun vom ersten Team mit vier Schiebern in den Keller geschoben werden, der sich im der Mitte der Schachtel befindet. Eine Sanduhr sorgt dabei für hektische Eile – wer schnell ist, darf das Monster auch noch ein zweites oder drittes Mal ins Kellerloch werfen.
Spielregel | Jeder bildet sowohl mit seinem linken Nachbarn als auch seinen rechten Nachbarn ein Zwei-Personen-Team. Das ist ungewöhnlich und sorgt für eine letztlich zwar logische Punkteabrechnung, die in der Spielanleitung aber leider ein wenig kompliziert erklärt wird.
Material | Das dreidimensionale Kunststoff-Labyrinth ist nicht schön, aber funktional. Wer mit ein wenig Gefühl arbeitet, braucht nur die eine Seite der Schieber anzufassen und sie bewegen sich präzise – ohne zu verhaken.
Zielgruppe | Kinder ab sechs Jahren, die sich auf ein faires Teamspiel auch mit womöglich schwächeren Mitspielern einlassen.
Fazit | Monsterfalle ist ein pures Geschicklichkeitsspiel. Herausragend ist das Teamspiel, bei dem man gut koordiniert gemeinsam die vier Schieberegler bedienen muss. Optimal lässt es sich zu dritt spielen, weil dann nacheinander jeder mit jedem zusammenspielen muss.


Monster-Falle
von Inka Brand und Markus Brand
Kosmos (Redaktion: Sandra Dochtermann)
für 2 (besser 3) bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 25 Euro

Freitag, 2. September 2011

Das große Kullern

Welches Murmeltier gewinnt den kullerstarken Wettkampf? Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 2011
Kleine Kugeln werden in das Gebäude geworfen, das oberhalb der schiefen Ebene steht. Manchmal bleiben die Kügelchen stecken, manchmal rollen sie hinaus. Wenn das passiert, darf man eine seiner beiden Murmeltierfiguren in Richtung Ziel setzen. Wenn Kugeln beim Hinunterrollen vor dem Murmeltier liegen geblieben sind, dann erhöht dies die Zugweite.
Material | Das große dreidimensionale Spielfeld ist beeindruckend. Und ab der zweiten Auflage funktioniert alles tadellos.
Zielgruppe | Ab mindestens sechs Jahre, denn die Regeln sind nicht ganz einfach. Auch viele Erwachsene möchten wegen des interessanten Materials gerne mitspielen. Für Vierjährige gibt es ein vereinfachte Sonderregel. Im Zwei-Personen-Spiel werden die Kleinen allerdings dadurch verwirrt, dass sie mit Murmeltieren in zwei Farben spielen müssen.
Fazit | Das Spiel erinnert an einen Flipper – man lässt die Kugel los und glaubt, man hätte Einfluss auf deren Lauf. Aber der Zufall sorgt für Überraschungen. Das ist hier toll umgesetzt. Das Bewegen der Murmeltiere erinnert an den Klassiker Lotti Karotti und macht solange Spaß, wie viele Figuren um die Plätze rangeln. Doch leider flacht nach relativ langer Spieldauer der Spannungsbogen merklich ab, weil nach dem Eintreffen der ersten Tiere im Ziel noch nicht Schluss ist. Sondern man wartet, bis jemand endlich seine zweite Figur über die Ziellinie bewegt.
Das große Kullern
von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber
Ravensburger (Redaktion: Alexandra Cordes)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 30 Euro

Mittwoch, 31. August 2011

Wurm (6): Der Verleger

Albrecht Werstein, Urgestein der Spieleszene, ballt die Fäuste. Den Gewinn der Kinderspiel-Auszeichnung empfindet er als Triumph – aber ist dieser zu spät? Kann man Werstein eigentlich überhaupt noch als Verleger bezeichnen? 1987 hatte Albrecht Werstein gemeinsam mit Klaus Zoch den Zoch-Verlag gegründet. Und im Januar 2010 hat er ihn an den Spielwarenkonzern Simba Dickie verkauft. Zoch sollte mehr finanziellen Spielraum für neue Spielideen auch im Outdoorbereich, für Interaktivität und Line-Extensions erhalten. Aus dem geschäftsführenden Gesellschafter Werstein wurde der Geschäftsführer Werstein. Man habe ihn von kaufmännischen Aufgaben entlastet, er können sich jetzt allein ums Kreative kümmern, hieß es damals. Wenn das tatsächlich die Marschrichtung war, dann hat sie geklappt. Mit einem einfachen Brettspiel wie Da ist der Wurm drin.

Mittwoch, 3. August 2011

Wurm (5): Der Redakteur

In Hamburg stand er endlich auch einmal im Scheinwerferlicht: Zoch-Redakteur Andreas Kramer. Sein Name war bisher unbekannt, denn im Unterschied zu einigen anderen Verlagen verzichtet Zoch darauf, seine Redakteure auf der Schachtel oder in der Anleitung zu benennen. Schade eigentlich. Denn die Redaktion hat bei der Entwicklung vom Prototyp Die Brücke über den Fluss Sü-Tjen bis hin zum Endprodukt Da ist der Wurm drin ganze Arbeit geleistet.
Übrigens ist Andreas Kramer als Spieleautor auf der Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres vertreten: unter dem Pseudonym Marek Zoschl, das er gemeinsam mit dem zweiten Zoch-Redakteur Walter Scholz gewählt hat. Zicke Zacke heißt das rasante Kartenspiel für Vierjährige, das die beiden entwickelt haben.

Sonntag, 31. Juli 2011

Wurm (4): Ausverkauft

So schnell geht das. Beim größten Internetkaufhaus ist keine Woche nach der Preisverleihung Da ist der Wurm drin ausverkauft. Man zeigt sich jedoch optimistisch, schon am 22. August die Neuauflage liefern zu können. Momentan werden nur noch ein paar Exemplare von Partnergeschäften vermittelt, die allerdings etwas teuer sind als der von Zoch auf 25 Euro reduzierte unverbindliche Verkaufspreis. Hier ist in den nächsten Tagen bei zunehmender Knappheit mit steigenden Preise zu rechnen.
Wer seinen Wurm kurzfristig benötigt: brettspielsuche.de >> kennt einige Händler, die jetzt noch zum Normalpreis liefern können. Außerdem lohnt sich ein Ausflug zum stationären Fachhändler – vielleicht ist da ja auch noch ein Exemplar im Regal.
UPDATE Im September waren die neuen Spiele dann wirklich da.

Blogeintrag aktualisiert im September 2011

Wurm (3): Die Grafikerin

Heidemarie Rüttinger hat die Würmer und ihr gärtnerisches Umfeld gezeichnet. Der Name Rüttinger ist in der Spieleszene bekannt. Die Brüder Michael (der Ehemann von Heidemarie) und Johann Rüttinger entwarfen viele Spiele für den Fürther Noris-Verlag (unter anderem Drei Magier, was auch der Name des 1994 von Johann gegründeten Verlages war). Heidemarie Rüttinger widmete sich der Illustration vieler Spiele. „Mein Anliegen ist es, der ,Verkopfung‘ der Kleinen mit liebevollen Illustrationen entgegen zu wirken.“
Die in der Oberpfalz lebende Rüttinger hat auch noch eine ganz andere künstlerische Leidenschaft. Unter dem Künstlernamen Marie Deutschland gründeten sie und ihr Mann 1980 eine gleichnamige Band, die drei Jahre später einen Plattenvertrag mit der Emi abschloss und im Zuge der „Neuen Deutschen Welle“ durch Fernsehauftritte in „Formel 1“ und „Bananas“ Popularität errang. Nach der Erkrankung ihres Sohnes brach sie ihre Musikkarriere 1984 ab. Erst 2006 erschien neues, selbst produziertes Material von ihr. „Markante Stimme, Rockmusik mit klassischen Anleihen und deutsche Texte mit mysteriöser Tiefgründigkeit“ lauten die Kennzeichen der Musik der fünffachen Mutter.
marie-deutschland.de >>

Freitag, 29. Juli 2011

Wurm (2): Die Autorin

Carmen Kleinert (38) wirkt immer noch überrascht, wie man mit der Erfindung eines Spiels solche Aufmerksamkeit erringen kann. In der deutschen Spieleszene rückt man zunächst die Autorenleistung in den Mittelpunkt – doch mit dieser Szene hatte Kleinert zuvor noch nie etwas zu tun gehabt. Die bei Nürnberg lebende alleinerziehende Mutter ist in der Fitnessbranche tätig, ihr Spiel irgendwie so nebenher bei der Beschäftigung mit ihrer mittlerweile siebenjährigen Tochter entstanden. Außerdem sah es ziemlich anders aus, als sie es 2008 als Prototyp beim Deutschen Lernspielpreis einreichte und die Zoch-Redaktion darauf aufmerksam wurde. Die Brücke über den Fluss Sü-Tjen hieß es. Sü-Tjen weil ihre Tochter den Begriff „Süden“ damals so aussprach. Carmen Kleinert ist nun auf den Geschmack gekommen und versucht sich momentan an einem weiteren Spiel, wie sie verrät. Sie ist davon überzeugt, dass sie mit Spielen die Vorstellungswelt ihrer Tochter „anders erreichen“ könne.

Montag, 25. Juli 2011

Wurm (1): Der Sieg

Da ist der Wurm drin ist das Kinderspiel des Jahres 2011. Riesenbegeisterung bei der Preisverleihung in Hamburg (siehe Foto oben): Grafikerin Marie Rüttinger, Redakteur Andreas Kramer, Autorin Carmen Kleinert und Verleger Albrecht Werstein sind „aus dem Häuschen“. Und Amelie und Antonia, die im Kinderhort Kleinflotterbeker Weg die Patenschaft für den Wurm übernommen haben, freuen sich ebenfalls. Wer steckt hinter dem Wurm? Welche Rätsel birgt er? Und warum hat er es soweit geschafft? Ein paar dieser Fragen wird dieser Blog in den nächsten Wochen in loser Folge beantworten.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Qwirkle

Einfach begonnen – schnell gewonnenEin games we play Spieletipp für die KinderZEIT
KinderZEIT
DIE ZEIT Nr. 28 / 2011, Seite 44 >>
Spiel des Jahres 2011
Aus 108 Steinen mit sechs unterschiedlichen Symbolen und sechs unterschiedlichen Farben werden Reihen gebildet. Je länger die Reihen sind, desto mehr Punkte gibt es.
Material | Einfache und handliche Steine, die zu schönen Mustern auf dem Tisch ausgelegt werden. Ihr Nachteil: Da sie zunächst aufrecht vor dem Spieler stehen, liegt ihre Vorderseite nur bei einem hell erleuchteten Raum nicht im Schatten. Bei einem hell erleuchtetem Tisch bei gleichzeitig trüber Raumbeleuchtung lassen sich die Farben oft nur sehr schwer unterscheiden.
Zielgruppe | „Ab 6“ behauptet die Schachtel. Was aber nicht stimmt. „Ab 8“ ist angemessen – ansonsten begeistert Qwirkle generationsübergreifend.
Fazit | Ein abstraktes Spiel mit dem Zeug zum Klassiker.



Qwirkle
von Susan McKinley Ross
Schmidt (Redaktion: Thorsten Gimmler, Lizenz: Mindware)
für 2 bis 4 SpielerInnen ab zirka 6 (besser: 8) Jahre
zirka 29 Euro

Donnerstag, 16. Juni 2011

Eselsbrücke

Der Spaß mit der GedächtnislückeEin games we play Spieletipp für die KinderZEIT
KinderZEIT
DIE ZEIT Nr. 25 / 2011, Seite 47 >>
Nominiert für das Spiel des Jahres 2012
Ein Spieler zieht Begriffsplättchen aus dem Sack, beispielsweise Kanu, Dreizehn und Spiegel, und erzählt eine kurze Geschichte. In ein oder zwei Sätzen müssen alle gezogenen Worte enthalten sein: das ist dann die Eselsbrücke. Zwei Runden werden von allen Spielern Sätze zu jeweils neu gezogenen Plättchen ersponnen. Dann werden die drei sorgfältig aufbewahrten Plättchen der ersten Runde an drei Mitspieler verteilt. Diese müssen nun jeweils einen anderen Begriff benennen. Mit ihrem Plättchen und der Eselsbrücke sollte dies gelingen.
Spielregel | Gut geschrieben. Aber: sie ist unnötig destruktiv – ein kleiner Fehler gegen Spielende, und man kann unter Umständen seine gesamten mühsam errungenen Punkte wieder abgeben. Und wieso behauptet die Regel, man könne zu zwölft spielen? Das klappt ja nur, wenn jeweils zwei gemeinsam ein Team bilden – jedenfalls enhält die Schachtel Material für bloß sechs Personen.
Zielgruppe | Für sprachgewandte Kinder ab acht und Erwachsene.
Fazit | Das Spiel ist äußerst anstrengend, und nicht immer hat eine erzählte Geschichte wirkliche Eselsbrückenqualitäten. Aber darauf kommt es an. Und die Gedächtnisleistung. Am besten spielt es sich übrigens zu viert. UPDATE Seit der zweiten Auflage, die 2012 erschienen ist, gibt es eine verbesserte Spielregel. Die übermäßig destruktive Punktewertung wurde deutlich abgemildert. Und die Spieledauer ist verkürzt, was insbesondere für Fünf- und Sechs-Personen-Partien wohltuend ist. Damit ist Eselsbrücke auch für größere Runden einen Top-Empfehlung.



Eselsbrücke
von Ralf zur Linde und Stefan Dorra
Schmidt (Redaktion: Thorsten Gimmler)
für 3 bis 12 (besser: 6) SpielerInnen ab zirka 8 Jahre
zirka 25 Euro

Blogeintrag aktualisiert im Mai 2012

Montag, 23. Mai 2011

Kinderspiel des Jahres 2011 – nominiert und empfohlen

Deutlich mehr als hundert Spiele hat die Jury in den vergangenen Monaten unter die Lupe genommen. Drei Spiele sind jetzt für das diesjährige Kinderspiel des Jahres, das am 25. Juli 2011 verliehen wird, nominiert. Da ist der Wurm drin ist ein Spiel, bei dem bereits die Kleinsten mitmachen können – aber auch Schulkinder sind von dem unterirdischen Wettrennen ihrer Kriechtiere begeistert. Die kleinen Zauber Lehrlinge sind ein sagenhaft schön ausgestattetes Geschicklichkeitsspiel, bei dem versteckte Magnete für Stolperfallen sorgen. Hier werden Kugeln in vier Kessel transportiert, während in Monsterfalle, dem dritten nominierten Spiel, die Figur des knuffigen Ungeheuers im schwarzen Kellerloch landen muss. Beide Geschicklichkeitsspiele erscheinen ähnlich, sind aber dennoch ganz anders. Bei den Zauber Lehrlingen spielt man ruhig und überlegt. Bei der Monsterfalle sorgt eine Sanduhr für Hektik, und man spielt im Team, abwechselnd mit seinem rechten und linken Nachbarn.In den Vorjahren wurden jeweils fünf Spiele nominiert. Dieses Jahr wurden die Nominierungslisten einheitlich für das „blaue“ Kinderspiel, das „rote“ Spiel und das neu geschaffenen „anthrazitfarbene“ Kennerspiel des Jahres auf jeweils drei Titel konzentriert.
Die Empfehlungsliste beim Kinderspiel des Jahres ist auf zwölf Einträge angewachsen: angefangen beim einfachen Reaktions-Kartenspiel Zicke Zacke, das sich den Kleinsten ab vier Jahren intuitiv erschließt, bis hin zu anspruchsvolleren Brettspielen wie dem bemerkenswerten 1000 und ein Schatz, dessen taktische Herausforderungen auch Spielerfahrenere begeistern können.
Für ältere Kinder lohnt sich auch ein Blick auf das Spiel des Jahres und insbesondere das abstrakte Kombinationsspiel Qwirkle, das mit einer Nominierung ausgezeichnet ist. Hervorzuheben sind auch das einfache Reaktionsspiel Geistesblitz, das abstrakte Legespiel Blockers sowie die schon recht anspruchsvollen Titel Mondo und Uluru, die für die Empfehlungsliste ausgewählt sind.
Spiel des Jahres >>

NOMINIERT FÜR DAS KINDERSPIEL DES JAHRES 2010
Da ist der Wurm drin von Carmen Kleinert (Zoch) ab 4
Die kleinen Zauber Lehrlinge von Thomas Daum und Violetta Leitner (Drei Magier) ab 5
Monsterfalle von Inka Brand und Markus Brand (Kosmos) ab 6

EMPFEHLUNGSLISTE KINDERSPIEL DES JAHRES 2010
Banana Jump von Max Gerchambeau (Winning Moves) ab 4
Flucht vor dem T-Rex von Jörg Domberger (Spiegelburg) ab 6
Grimaffen von Reiner Knizia (Selecta) ab 4
Das große Kullern von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber (Ravensburger) ab 6
Das große Tier-Rätsel von Gunter Baars und Wolfgang Kramer (Ravensburger) ab 5
Kissenschlacht von Liesbeth Bos (Amigo) ab 4
Kleine Froschmusik von Anja Wrede (Siebenschläfer) ab 5
Magors Lesezauber von Kai Haferkamp (Ravensburger) ab 5
Pappsatt von Christine Basler und Alix-Kis Bouguerra (Selecta) ab 4
Schätzinsel von Kirsten Hiese (Haba) ab 6
1000 und ein Schatz von Marco Teubner (Haba) ab 5
Zicke Zacke von Marek Zoschl (Zoch) ab 4

Montag, 16. Mai 2011

Da ist der Wurm drin

Kinderspiel des Jahres 2011
Unsere Würmer graben sich durch ein dreidimensionales Gartenbeet. Der Farbwürfel entscheidet, ob ich ein langes oder kurzes Wurmstück nehmen darf. Dieses stecke ich in den unterirdischen Gang meines Kriechtieres. Nach und nach wird mein Wurm immer länger. Irgendwann taucht er am Ziel – dem Komposthaufen – aus dem Untergrund auf. Zwischendurch erhasche ich auch am Blumen- und Erdbeerbeet einen Blick auf die Würmer. An diesen Zwischenstationen wird ausgewertet, wer seinen Wettchip auf das führende Tier gesetzt hat.
Spielregel | In der Erstauflage war sie noch fehlerbehaftet, jetzt ist sie in Ordnung.
Material | Die Idee des unterirdischen Weges ist mit zwei Spielbrettern und vier stabilisierenden Holzstiften passend umgesetzt und grafisch bildschön gestaltet.
Zielgruppe | Schon für Dreijährige ist es eine Art Tempo, kleine Schnecke für Fortgeschrittene, bei der jeder sein eigenes Kriechtier hat. Sie spielen aber noch ohne Wetteinsatz – damit wird es ab fünf oder sechs Jahren spannend.
Fazit | Ein tolles Spiel, dessen unveröffentlichter Prototyp unter dem Namen Die Brücke über den Fluss Sü-Tjen 2008 mit dem Deutschen Lernspielpreis ausgezeichnet wurde. Da ist der Wurm drin sorgt trotz einfacher spielerischer Mittel für Faszination. Dabei zeigen sich nicht nur die Kleinsten begeistert, auch Schulkinder mögen das spannende Untergrund-Wettrennen.

Da ist der Wurm drin
von Carmen Kleinert
Zoch (Noris)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 4 (besser: 3) Jahre
zirka 25 Euro

Blogeintrag aktualisiert im Juli 2011


Sonntag, 1. Mai 2011

Pappsatt

Empfehlungsliste
Kinderspiel des Jahres 2011

Wir sind als Tierpflegerin und -pfleger im Zoo unterwegs. An unsere Figuren hängen wir einen Futtereimer, laufen ein paar Schritte zum verschlossen Tiergehege und gucken, wer dort auf Futter wartet. Ein Eimer voll Nüsse für das Krokodil? Das passt nicht. Also im nächsten Zug nach Papageien oder Eichhörnchen suchen und sich merken, wo das Krokodil auf Fleisch wartet. Wer einem Tier seine Leibspeise bringt, darf dort sein Futterplättchen durch einen Schlitz in die Schachtel stecken.
Spielregel | Leider Selecta-typisch auf viele Seiten verteilt. Die simple Regel, dass man besetzte Zielfelder überspringt, ist leider etwas umständlich formuliert und missverständlich.
Material | Dass die Zugänge zu den Tiergehegen gar nicht wie Türen aussehen, sondern eher wie Topfdeckel, gefällt mir nicht. Ansonsten ist die Gestaltung sehr schön.
Zielgruppe | Ab vier Jahre kann man beginnen, obwohl anfangs viel verlangt wird. Mit oder gegen den Uhrzeigersinn laufen? Wann lohnt es sich, das Zielfeld zu überspringen?
Fazit | Das dreidimensional aufgebaute Spiel gefällt den Kindern. Schade ist, dass man nach einer Fütterung bei einer gewürfelten 2 oft keine Möglichkeit hat, seinen Eimer wieder zu füllen. Ansonsten ist die bildschöne Kombination aus Laufspiel mit Memo-Elementen überaus gelungen.

Pappsatt
von Christine Basler und Alix-Kis Bouguerra
Selecta
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 4 Jahre
zirka 25 Euro

Blogeintrag aktualisiert im Mai 2011

Donnerstag, 24. März 2011

Strauß voraus!

Volle Kanne durch die Savanne
Ein games we play Spieletipp für die KinderZEIT
KinderZEIT
DIE ZEIT Nr. 13 / 2011, Seite 47 >>
Straußenwettrennen in Afrika: Es gibt vier farbige Pfade, die parallel verlaufen, auf denen die Vögel in den Spielerfarben rennen. Es gibt keine Würfel, sondern Karten im Wert 2 bis 6, die die Reichweite der Bewegung vorgeben.
Material | Sehr flexibel: Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Rennstrecke aufzubauen. Für Anfänger ganz einfach, Fortgeschrittene nehmen Streckenteile, auf den Löwen, Geparde und Treibsand unsere Vögel behindern.
Spielregel | Ein wenig geschwätzig, ansonsten aber gut aufgebaut, um die Spieler schrittweise ans Fortgeschrittenenspiel heranzuführen.
Zielgruppe | Für Kinder ab acht und Erwachsene.
Fazit | Ein spannendes Laufspiel, das schnörkellos beginnt und dann in kurvenreichen Schikanen, an hilfreichen Wasserstellen und bei meist unfreundlichen Vierbeinern taktische Reize entfaltet.
Strauß voraus!
von Fraser Lamont und Gordon Lamont
Kosmos (Redaktion: Ralph Querfurth u.a)
für 2 bis 5 SpielerInnen ab zirka 8 Jahre
zirka 23 Euro