Montag, 23. Mai 2011

Kinderspiel des Jahres 2011 – nominiert und empfohlen

Deutlich mehr als hundert Spiele hat die Jury in den vergangenen Monaten unter die Lupe genommen. Drei Spiele sind jetzt für das diesjährige Kinderspiel des Jahres, das am 25. Juli 2011 verliehen wird, nominiert. Da ist der Wurm drin ist ein Spiel, bei dem bereits die Kleinsten mitmachen können – aber auch Schulkinder sind von dem unterirdischen Wettrennen ihrer Kriechtiere begeistert. Die kleinen Zauber Lehrlinge sind ein sagenhaft schön ausgestattetes Geschicklichkeitsspiel, bei dem versteckte Magnete für Stolperfallen sorgen. Hier werden Kugeln in vier Kessel transportiert, während in Monsterfalle, dem dritten nominierten Spiel, die Figur des knuffigen Ungeheuers im schwarzen Kellerloch landen muss. Beide Geschicklichkeitsspiele erscheinen ähnlich, sind aber dennoch ganz anders. Bei den Zauber Lehrlingen spielt man ruhig und überlegt. Bei der Monsterfalle sorgt eine Sanduhr für Hektik, und man spielt im Team, abwechselnd mit seinem rechten und linken Nachbarn.In den Vorjahren wurden jeweils fünf Spiele nominiert. Dieses Jahr wurden die Nominierungslisten einheitlich für das „blaue“ Kinderspiel, das „rote“ Spiel und das neu geschaffenen „anthrazitfarbene“ Kennerspiel des Jahres auf jeweils drei Titel konzentriert.
Die Empfehlungsliste beim Kinderspiel des Jahres ist auf zwölf Einträge angewachsen: angefangen beim einfachen Reaktions-Kartenspiel Zicke Zacke, das sich den Kleinsten ab vier Jahren intuitiv erschließt, bis hin zu anspruchsvolleren Brettspielen wie dem bemerkenswerten 1000 und ein Schatz, dessen taktische Herausforderungen auch Spielerfahrenere begeistern können.
Für ältere Kinder lohnt sich auch ein Blick auf das Spiel des Jahres und insbesondere das abstrakte Kombinationsspiel Qwirkle, das mit einer Nominierung ausgezeichnet ist. Hervorzuheben sind auch das einfache Reaktionsspiel Geistesblitz, das abstrakte Legespiel Blockers sowie die schon recht anspruchsvollen Titel Mondo und Uluru, die für die Empfehlungsliste ausgewählt sind.
Spiel des Jahres >>

NOMINIERT FÜR DAS KINDERSPIEL DES JAHRES 2010
Da ist der Wurm drin von Carmen Kleinert (Zoch) ab 4
Die kleinen Zauber Lehrlinge von Thomas Daum und Violetta Leitner (Drei Magier) ab 5
Monsterfalle von Inka Brand und Markus Brand (Kosmos) ab 6

EMPFEHLUNGSLISTE KINDERSPIEL DES JAHRES 2010
Banana Jump von Max Gerchambeau (Winning Moves) ab 4
Flucht vor dem T-Rex von Jörg Domberger (Spiegelburg) ab 6
Grimaffen von Reiner Knizia (Selecta) ab 4
Das große Kullern von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber (Ravensburger) ab 6
Das große Tier-Rätsel von Gunter Baars und Wolfgang Kramer (Ravensburger) ab 5
Kissenschlacht von Liesbeth Bos (Amigo) ab 4
Kleine Froschmusik von Anja Wrede (Siebenschläfer) ab 5
Magors Lesezauber von Kai Haferkamp (Ravensburger) ab 5
Pappsatt von Christine Basler und Alix-Kis Bouguerra (Selecta) ab 4
Schätzinsel von Kirsten Hiese (Haba) ab 6
1000 und ein Schatz von Marco Teubner (Haba) ab 5
Zicke Zacke von Marek Zoschl (Zoch) ab 4

Montag, 16. Mai 2011

Da ist der Wurm drin

Kinderspiel des Jahres 2011
Unsere Würmer graben sich durch ein dreidimensionales Gartenbeet. Der Farbwürfel entscheidet, ob ich ein langes oder kurzes Wurmstück nehmen darf. Dieses stecke ich in den unterirdischen Gang meines Kriechtieres. Nach und nach wird mein Wurm immer länger. Irgendwann taucht er am Ziel – dem Komposthaufen – aus dem Untergrund auf. Zwischendurch erhasche ich auch am Blumen- und Erdbeerbeet einen Blick auf die Würmer. An diesen Zwischenstationen wird ausgewertet, wer seinen Wettchip auf das führende Tier gesetzt hat.
Spielregel | In der Erstauflage war sie noch fehlerbehaftet, jetzt ist sie in Ordnung.
Material | Die Idee des unterirdischen Weges ist mit zwei Spielbrettern und vier stabilisierenden Holzstiften passend umgesetzt und grafisch bildschön gestaltet.
Zielgruppe | Schon für Dreijährige ist es eine Art Tempo, kleine Schnecke für Fortgeschrittene, bei der jeder sein eigenes Kriechtier hat. Sie spielen aber noch ohne Wetteinsatz – damit wird es ab fünf oder sechs Jahren spannend.
Fazit | Ein tolles Spiel, dessen unveröffentlichter Prototyp unter dem Namen Die Brücke über den Fluss Sü-Tjen 2008 mit dem Deutschen Lernspielpreis ausgezeichnet wurde. Da ist der Wurm drin sorgt trotz einfacher spielerischer Mittel für Faszination. Dabei zeigen sich nicht nur die Kleinsten begeistert, auch Schulkinder mögen das spannende Untergrund-Wettrennen.

Da ist der Wurm drin
von Carmen Kleinert
Zoch (Noris)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 4 (besser: 3) Jahre
zirka 25 Euro

Blogeintrag aktualisiert im Juli 2011


Sonntag, 1. Mai 2011

Pappsatt

Empfehlungsliste
Kinderspiel des Jahres 2011

Wir sind als Tierpflegerin und -pfleger im Zoo unterwegs. An unsere Figuren hängen wir einen Futtereimer, laufen ein paar Schritte zum verschlossen Tiergehege und gucken, wer dort auf Futter wartet. Ein Eimer voll Nüsse für das Krokodil? Das passt nicht. Also im nächsten Zug nach Papageien oder Eichhörnchen suchen und sich merken, wo das Krokodil auf Fleisch wartet. Wer einem Tier seine Leibspeise bringt, darf dort sein Futterplättchen durch einen Schlitz in die Schachtel stecken.
Spielregel | Leider Selecta-typisch auf viele Seiten verteilt. Die simple Regel, dass man besetzte Zielfelder überspringt, ist leider etwas umständlich formuliert und missverständlich.
Material | Dass die Zugänge zu den Tiergehegen gar nicht wie Türen aussehen, sondern eher wie Topfdeckel, gefällt mir nicht. Ansonsten ist die Gestaltung sehr schön.
Zielgruppe | Ab vier Jahre kann man beginnen, obwohl anfangs viel verlangt wird. Mit oder gegen den Uhrzeigersinn laufen? Wann lohnt es sich, das Zielfeld zu überspringen?
Fazit | Das dreidimensional aufgebaute Spiel gefällt den Kindern. Schade ist, dass man nach einer Fütterung bei einer gewürfelten 2 oft keine Möglichkeit hat, seinen Eimer wieder zu füllen. Ansonsten ist die bildschöne Kombination aus Laufspiel mit Memo-Elementen überaus gelungen.

Pappsatt
von Christine Basler und Alix-Kis Bouguerra
Selecta
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 4 Jahre
zirka 25 Euro

Blogeintrag aktualisiert im Mai 2011