Antwort: Spielekritik ist keine Publikumsbefragung. Die Bewertung eines Spiels muss ein Spielekritiker selbst vornehmen und verantworten. Und zwar mit seiner ganzen Erfahrung und Subjektivität. Zugegeben: Eine subjektive Kinderspielkritik ist eine Gratwanderung. Denn ich bin nun einmal kein Kind. Aber ich spiele alle hier besprochenen Titel zusammen mit Kindern. Mal schaue ich nur zu, mal moderiere ich, mal spiele ich richtig mit. Entscheidend ist, dass es mir gelingt, die Perspektive der Kinder einzunehmen. Der daraus gewonnene Eindruck plus die Maßstäbe, die ich als Rezensent von Erwachsenenspielen gesammelt habe, ergeben schlussendlich das Urteil. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob das Spiel den Kindern Spaß macht. Doch das allein reicht nicht. Ohne dass ich mehrere dutzende Partien spielen kann muss ich einschätzen, ob es die Kinder auch langfristig fesselt. Oder gibt es Brüche im Ablauf, die irgendwann auch den Kleinen auffallen? Bei manchen Titeln sorgt gar nicht der Spielmechanismus für Aufmerksamkeit, sondern ein auffallender Gimmick, sinnfreie Elektronik, ein Soundeffekt oder ein durchs TV gepuschtes Thema. Hier darf sich ein Kritiker nicht täuschen lassen.
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