Antwort: Mich ärgert es, wenn auf dem Cover eines Brettspiels „Förderziele“ aufgedruckt sind. Motorische Fertigkeiten, rechnen, schreiben, lesen, Farben erkennen: Alles scheint wichtig zu sein, nur das Spielen nicht. Die
fex-Reihe von
Haba will sogar die „exekutiven Funktionen“ eines Kindes trainieren (siehe
spielbox 6/2011). Kann man die Kinder nicht einfach mal in Ruhe spielen lassen? Es gibt überhaupt keinen Grund, ein Spiel mit irgendwelche Erwartungshaltungen zu überfrachten. Denn: erstens wird das Spiel dadurch meistens nicht besser; zweitens ist Spielen an sich schon eine tolle Sache; und drittens lernen Kinder bei einem Brettspiel eh schon eine Menge. Sie müssen Regeln lernen und Regeln einhalten, sie müssen eine gewisse Zeit konzentriert still sitzen und gegebenenfalls verlieren. Allein das ist für die Kleinen manchmal anstrengende Arbeit – da brauchen sie nicht auch noch übermotivierte Eltern. Selbstverständlich ist ein Spiel nicht deshalb schlecht, wenn es nebenbei auch noch Geschick oder den Umgang mit Zahlen trainiert. Das ist aber niemals ein Kriterium für die Qualität – darüber entscheidet allein der spielerische Gehalt und der Spaß.
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