Samstag, 29. November 2014

Talō

Alle wollen hoch hinaus
55 Holzklötze sind in Talō. Die kleinsten sind würfelförmig, der größte ist ein zehnmal so großer Stab. Ich werfe den zehnseitigen Zahlenwürfel, nehme den entsprechend großen Klotz und platziere ihn neben meiner Figur auf dem Spielbrett. Ich kann die gewürfelte Zahl auch auf zwei kleinere Hölzer aufteilen. Beim Stapeln muss ich mich genau an das Raster des Spielbretts halten. Ziel ist es, dass meine Figur wie über Treppenstufen Etage für Etage höher klettern kann. Dabei dürfen auch Klötze betreten werden, die von Mitspielern gebaut wurden. Wenn meine Figur als erste die zehnte Ebene erreicht, habe ich gewonnen.
Material | Talō ist ein kiloschweres Spiel mit bildschönem Holzmaterial.
Spielregel | Eigentlich wirkt Talō sehr einfach, aber die Schwierigkeit liegt im Detail. So dürfen nur Klötze mit ungrader Länge quer auf andere gelegt werden, damit sie sich mittig übereinander befinden. Es sei denn, ein Holzelement wird seitlich durch ein anderes abgestützt. Die Anleitung verdeutlicht dies mit mehreren Beispielfotos.
Zielgruppe | Für Grundschulkinder ab ungefähr 8, denn man braucht eine sehr ruhige Hand und ein sicheres Raumverständnis. Am besten für Viererrunden geeignet. Auch Erwachsene spielen gerne mit.
Fazit | Talō ist ein im wahrsten Sinne des Wortes schönes Wettrennen für Gipfelstürmer. Eigentlich ist es ein bisschen schade, dass wirklich einfallsreiche Bauwerke selten entstehen, weil jeder Spieler nur den Aufwärtsdrang seiner Figur im Blick hat. Talō ist trotz seiner Schönheit ein Wettkampf, bei dem ich meine Gegner blockieren kann, wenn ich meine Figur in den Weg stelle oder absichtlich unüberwindbare Stufen einbaue. So kommt der Spaß nicht zu kurz.
Talō
von Uta Krüger, Bernd Poloczek und Jens-Peter Schliemann
Drei Hasen in der Abendsonne
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 6 (besser: 8) Jahre
zirka 45 Euro

Montag, 10. November 2014

Frage: Darf man Spiele benoten?

Antwort: Ja. Man darf Spiele benoten, bepunkten, Rankings ermitteln, Nominierungs- und Empfehlungslisten erstellen. Dabei muss sowohl der Spielekritiker als auch der Leser beachten, dass die Bewertung zu nicht unerheblichen Teilen aus einem subjektiven Blickwinkel besteht. Aber eine Deutschnote auf dem Schulzeugnis ist schließlich auch nicht objektiv richtig. Eine Note wirkt zwar absolut, erfasst aber nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Bei Spielekritiken ist die Note eine Serviceleistung für den Leser: Die meisten wollen diese auf einen Blick erkennbare und auf den Punkt gebrachte Zusammenfassung des Textes.
Zwei Notenskalen haben sich eingebürgert. Die aus der Schule bekannte sechsstufige Skala (die auch auf 0 bis 15 Punkte wie in der gymnasialen Oberstufe erweitert werden kann). Die andere Skala reicht von 1 bis 10 Punkte und wird insbesondere von der spielbox verwendet. games we play vergibt zwischen einem Würfelpunkt (schlecht) und sechs Punkten (sehr gut) und teilt in drei Kategorien (beste, empfehlenswerte, sonstige Spiele) ein:
Frage: „Testen“ Sie Spiele? >>

Sonntag, 9. November 2014

Oh Schreck, der Speck fliegt weg!

Ein elefantöses Geschicklichkeitsspiel
Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 2014
Die Farbe des umgedrehten Mausplättchens bestimmt die Farbe des Bauklötzchens, das das Kind aussuchen muss. Diesen Klotz muss es nun vorsichtig auf einen Stapel setzen, der die sich türmenden Einkäufe des Elefanten darstellt. Wenn der Turm umfällt, bekommen alle Mitspieler einen Siegpunkt, während der Verursacher leer ausgeht. Wer sich nicht zutraut, das Klötzchen sicher auf die Turmspitze zu stellen, kann seine Gegner reihum um Hilfe bitten.
Zielgruppe | Ab 6 Jahre. Bei der in der Anleitung enthaltenen Einsteigervariante können auch etwas jüngere Kinder mitspielen.
Fazit | Warum der einkaufende Elefant seine Waren im Einkaufswagen stapelt und nicht einfach hineinlegt, weiß ich nicht. Klar ist aber: Das Stapeln der unterschiedlichen Holzteile zu einem Turm macht mächtig Freude – insbesondere den missgünstigen Mitspielern, wenn sie den Turmeinsturz feiern.

Oh Schreck, der Speck fliegt weg
von Christian Hutzler und Thilo Hutzler
Haba
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 8 Euro

Montag, 3. November 2014

Camel (C)up

Spiel des Jahres 2014
Kamelrennen in der Wüste. Wer an der Reihe ist, schüttelt einen Würfel aus der Pyramide. Damit wird das Trampeltier in der Farbe des Würfels um bis zu drei Schritte nach vorne gesetzt. Kamele springen dabei gerne auf den Rücken eines Artgenossen und lassen sich ein Stück tragen. Lukrativer als würfeln ist es, auf einen Etappensieger oder auf den Gesamtsieger zu wetten. Außerdem werden Wetten für das „olle Kamel“ angenommen, das am Schluss den letzten Platz belegt.
Material | Die Würfelpyramide sieht toll aus, und sie lässt sich meistens gut bedienen.
Zielgruppe | Für Kinder ab 8, Jugendliche und Erwachsene. Das Einmalige an diesem Spiel: Es macht zu dritt und zu acht ungefähr genauso viel Spaß.
Fazit | Camel (C)up ist eine tolles Spiel. Spannende Etappen auf dem Spielbrett und heißes Zocken, wenn es um das Platzieren der Wetten gehe. Das Spiel ist für fast jeden und fast jede Gruppengröße uneingeschränkt empfehlenswert.

Camel (C)up
von Steffen Bogen
Eggertspiele / Pegasus Spiele
für 2 bis 4 SpielerInnen ab zirka 8 Jahre
zirka 25 Euro