Donnerstag, 26. Oktober 2017

Icecool bekommt den Deutschen Kinderspiele Preis

„Das Spiel wurde nie mit Kindern getestet“, erklärte Egils Grasmanis (Foto rechts) dem verblüfften Publikum auf der Galaveranstaltung, die am Vorabend der Spiel ’17 in der Messe Essen stattfand. Icecool wurde dort mit dem Deutschen Kinderspiel Preis 2017 ausgezeichnet. Traditionell wird jeweils das Spiel mit dieser Auszeichnung bedacht, das unter erwachsenen Spielerinnen und Spielern die größte Aufmerksamkeit findet – denn es handelt sich um die Befragung eines Fachpublikums für erwachsene Spiele. Und in dieser Hinsicht ist es folgerichtig, dass Icecool gar nicht als Kinderspiel gedacht war.
Egils Grasmanis ist Teil des lettischen Autorenteams „Brian Gomez“ und erzählte in perfektem Deutsch die Entstehungsgeschichte des Pinguinspiels, das er gemeinsam mit Reinis Butans, Jānis Grunte und Edgars Zaķis entwickelt hat. Das Quartett, mit weißen Hemden und bunten Fliegen gekleidet, kam gemeinsam mit einem Plüschpinguin auf die Bühne. Doch in den ersten Prototypen gab es gar keine Pinguine. „Die Figuren waren Bienchen aus einem Reiner-Knizia-Spiel“, so Grasmanis. Er ist Chef des Verlags Brain Games in Riga.
In Deutschland ist das Spiel bei Amigo erschienen. „Ich war sofort gefangen“, sagte Amigo-Redakteur Uwe Mölter bei der Preisverleihung. Beim ersten Mal habe er das Spiel auf dem Boden gespielt, weil die Tische alle belegt gewesen seien. Icecool ist bereits im Juni mit dem Kritikerpreis Kinderspiel des Jahres 2017 ausgezeichnet worden und hat sich deshalb zu einem Bestseller entwickelt.

Samstag, 21. Oktober 2017

Der Mysteriöse Wald

nominiert für das Kinderspiel des Jahres 2017
Aus verdeckten Spielkarten wird ein Weg durch den Wald gelegt. Reihum wird eine Karte nach der anderen aufgedeckt, und die Kinder merken sich, welche Ausrüstungen darauf abgebildet ist. Die Karte wird dann sofort wieder verdeckt. In der zweiten Phase kommen die vier Würfel ins Spiel, die Ausrüstungsgegenstände anzeigen. Nach jedem Würfelwurf werden zwei Würfel ausgesucht, deren angezeigte Ausrüstung als Chip auf das Rucksack-Spielbrett gelegt wird. Wenn der Rucksack voll ist, werden die Wegekarten aufgedeckt und geschaut, ob die kooperativ agierenden Spieler die richtigen Gegenstandchips gesammelt haben.
Material | Aufwändig gestaltete Spielschachtel, attraktive Spielfigur mit dem Helden „Jonas“ und eine schöne Grafik.
Zielgruppe | Ab ca. 6 Jahre – und da es ein kooperatives Spiel ist, können eventuell auch etwas jüngere Kinder mitmachen.
Fazit | Wenn am Ende der Kampf mit der Königin von Draconia gewonnen ist, haben die Kinder ein beeindruckendes Abenteuer gemeinsam bestanden. Ob gewonnen oder verloren: Sie werden es noch einmal angehen, später auch unter erschwerten Bedingungen eines verlängerten Weges durch den Wald. Der Mysteriöse Wald kombiniert Würfelglück, die Anforderungen eines Merkspiels und notwendiges Teamwork in vorbildlicher Weise.

schönDer Mysteriöse Wald
von Carlo A. Rossi
Iello (Redaktion: Aurélie Raphaël, Vertrieb: Hutter)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 30 Euro

Dienstag, 3. Oktober 2017

Drachenturm

Ein kooperatives Memo- und Geschicklichkeitsspiel
Zunächst wird an der Turmmauer ein Gerüst errichtet. Dazu befinden sich 22 verdeckte Bauplättchen auf dem Tisch. Es müssen die für die Gerüstsäulen passenden Farben und Ebenen-Plättchen aufgedeckt werden, um die nächste Etage anzugehen. Da die Plättchen sofort wieder verdeckt werden, sollte man sich ihre Position gut merken. Blöd ist es, wenn man eines der vier Drachenplättchen findet. Dann muss die aufziehbare Drachenfigur einen Schritt nach hinten gehen. Dadurch spannt sich das Seil, an dem der Drachen das Felsenfundament des Gerüstes befestigt hat. Sobald das Gerüst fertig ist, wird der Drache aktiviert, um an diesem Seil zu ziehen, und die Kinder müssen die im Turm befindliche Prinzessinnenfigur befreien. Alle Spieler haben jetzt Pappschieber in der Hand – einer ist für das Schieben der Prinzessin durch die Luken im Gerüst verantwortlich, die anderen sollen sie vor dem Absturz vom wackeligen Gerüst bewahren. Doch wenn man zu langsam ist, zieht der Drache den das Gerüst stützenden Felsen weg, und die Prinzessin stürzt mit dem zusammenfallenden Gerüst ab.
Material | Die riesige Schachtel ist gut gefüllt, und auf das Spielbrett entsteht ein beeindruckender dreidimensionaler Burgturm.
Zielgruppe | Ab zirka 6 Jahre. Gruppen mit 5-Jährigen (das ist das Mindestalter laut Schachtel) sind zumeist überfordert und reißen das Gerüst ein, bevor es der Drache tut.
Fazit | Anfangs macht den Kindern dieses kooperative Spiel großen Spaß. Aber der Effekt mit dem einstürzenden Gerüst verbraucht sich, zumal die spannende Rettungsaktion keine Minute dauert, während die sehr glücksorientierte Merkspielphase viel mehr Zeit in Anspruch nimmt.

schönDrachenturm
von Carlo A. Rossi
Haba
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 5 (besser: 6) Jahre
zirka 35 Euro