Mittwoch, 25. Mai 2016

Kinderspiel des Jahres 2016 – nominiert und empfohlen

Zweimal kooperativ, plus ein Spiel für Kennerspiel-Eltern: So sieht die diesjährige Nominierungsliste für das Kinderspiel des Jahres aus.
Leo muss zum Friseur (ab 6) ist ein kooperatives Lauf- und Merkspiel, das Kindern – mit oder ohne Eltern – ein schönes Spielerlebnis bietet. Leo gilt als Favorit für den Hauptpreis, der am 20. Juni 2016 verkündet wird.
Sehr überraschend rückte >> Mmm auf die Nominierungsliste, denn dieser Titel ist bereits mehr als ein Jahr alt. Im Frühjahr 2015 hatte die Kinderspiel-Jury das kooperative Mmm noch nicht für empfehlenswert gehalten (stattdessen gewann Mmm die österreichische Spiel-der-Spiel-Auszeichnung), jetzt geht es sogar ins Finalrennen.
Stone Age Junior (ab 5) ist laut Jury ein „anspruchsvolles ,Kennerspiel‘ für Kinder“, wobei man es auch andersrum sehen kann: Das Erwachsenen-Vorbild Stone Age dürfte bei der Mehrzahl der Eltern eher unbekannt sein – zumeist werden sich „Kennerspieler“ über die Anleihen freuen, die die Juniorvariante bei dem „Seniorenoriginal“ nimmt.
Inklusive der Empfehlungsliste hebt die „blaue“ Jury zehn Spiele hervor, wie im Vorjahr auch. Gerade mal zwei dieser Titel – Burg Schlummerschatz (ab 4) und Sag’s mir Junior (ab 4) – sind wirklich für Spielanfänger im Kindergartenalter geeignet, eingeschränkt auch noch >> Die geheimnisvolle Drachenhöhle (ab 5). Für alle anderen genannten Spiele ist schon einige Spielerfahrung nötig und ohne nachdrücklich helfende Eltern liegt das Mindestalter in der Praxis bei sechs Jahre.
Für jüngere Grundschulkinder geeignet ist auch das von der „roten“ Jury empfohlene Die fiesen 7 (ab 8), das sehr einfache Regeln hat, sowie Karuba (ab 8), das sogar mit einer Nominierung für das Spiel des Jahres ausgezeichnet wurde.

NOMINIERT FÜR DAS KINDERSPIEL DES JAHRES 2016
Leo muss zum Frisör von Leo Colovini (Abacusspiele) ab 6
Mmm! von Reiner Knizia (Pegasus Spiele) ab 5
Stone Age Junior von Marco Teubner (Hans im Glück) ab 5

EMPFEHLUNGSLISTE KINDERSPIEL DES JAHRES 2016
Burg Flatterstein von Guido Hoffmann (Drei Magier) ab 6
Burg Schlummerschatz von Heinz Meister (Haba) ab 4
Die geheimnisvolle Drachenhöhle von Carlo Emanuele Lanzavecchia und Walter Obert (Drei Magier) ab 5
Dschungelbande von Stefan Dorra und Manfred Reindl (Kosmos) ab 5
Harry Hopper von Florian Nadler (Kosmos) ab 6
Mein Schatz von Oliver Igelhaut (Igel Spiele) ab 7
Sag’s mir! Junior von Peter Sarrett (Repos)ab 4

Sonntag, 1. Mai 2016

Das Geheimnis der Zauberer

Das Spielbrett ist ein dreidimensionaler Spiegelsaal. Jeder Spieler öffnet eine Wand des Saals, lugt von außen hinein und versucht zu erkennen, welche zwei Symbole sich unter dem Rock der Zaubererfigur verbirgt, die den Hut auf hat. Wenn andere Figuren Sicht versperren, hilft es, durch die vielen Spiegel etwas zu erkennen. Anschließend nimmt jeder Spieler die zwei Spielkarten mit der vermuteten Symbolkombination und man zeigt diese zeitgleich vor.
Material | Der Aufbau des Saals auf der Schachtel, die Spiegelwände und die Zaubererfiguren machen – trotz der billig wirkenden Grundplatte aus Kunststoff – einen tollen Eindruck.
Zielgruppe | Ab 7 oder 8 Jahre, weil man den Text auf den Symbolkarten lesen können sollte und alt genug sein muss, um fair zu spielen, denn leider lädt das Spiel etwas zum Schummeln ein. Gemeinsam mit wachsamen und hilfreichen Eltern, deren Halsverrenkungen beim Hineinschauen in den Saal den Kindern besonders viel Spaß machen, kann schon ab 6 mitgespielt werden.
Fazit | Das Geheimnis der Zauberer ist ein faszinierendes und innovatives Spiel. Die ersten Runden kann man noch mit der gemächlichen Grundregel spielen. Dann wird zur rasanten Profiversion gewechselt, wo man Extrapunkte erhält, wenn man die Symbole als erster erkennt.

schönDas Geheimnis der Zauberer
von Guido Hoffmann und Jens-Peter Schliemann
Mattel Games
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 7 Jahre
zirka 35 Euro

Gespräch mit den Autoren: Nach neun Jahren am Ziel >>