Kinderspiel des Jahres 2014
Die Spieler schwärmen mit ihren Figuren gemeinsam aus, um in einem verwunschenen Haus die acht Schatzjuwelen einzusammeln. Der Würfel entscheidet, wie weit man laufen darf und ob man eine Spielkarte aufdecken muss. Diese Karte sagt, in welches Zimmer ein Geist muss. Wenn in irgendeinem Raum ein dritter Geist auftaucht, werden die Geister gegen eine Spukfigur umgetauscht. Sobald es sechs Mal spukt, haben alle gemeinsam verloren. Deshalb läuft man nicht nur zu den Räumen mit den Schatzjuwelen, sondern muss auch darauf achten, in welchem Zimmer Gespenster mittels Spezialwürfel zu vertreiben sind.
Material | Schön giftgrünliche Geister und ein übersichtliches Spielbrett stehen schlecht rollenden Würfeln und ärgerlichen Details gegenüber, die Kindern den Zugang zum Spiel erschweren: wenn die 6 mit einer 9 verwechselbar ist, die 7 wie ein 1 aussieht* oder das J unterschiedlich geschrieben ist.
Spielregel | Die Spielanleitung ist etwas umständlich formuliert, was aber nur ein kleiner Kritikpunkt ist. Ein weitaus größeres Problem ist die wenig durchdachte Abstufung zwischen dem Basisspiel und dem Fortgeschrittenenspiel. Während die Einsteigerregel insbesondere zu viert bedeutet, dass man sehr leicht gewinnen kann, bedeutet die Expertenversion einen sehr großen Sprung mit einer übergroßen Erschwernis. Dann ist es zu zweit fast unmöglich, zu gewinnen. Sinnvoll wäre es gewesen, die verschieden Elemente des Fortgeschrittenenspiels schrittweise hinzuzufügen und für das Spiel zu zweit, zu dritt und zu viert jeweils unterschiedlich zu gewichten.
Zielgruppe | Für Grundschüler ab zirka acht Jahre, am besten für Runden zu dritt oder zu viert. Etwas jüngere Kinder können dann mitspielen, wenn Erwachsene dabei sind, die die Regel beherrschen. Da Geister, Geister, Schatzsuchmeister ein kooperatives Spiel ist, kann jeder Spielzug gemeinsam entschieden werden. Allerdings müssen Ältere den Jüngeren genug Freiräume lassen. Denn wenn nur einer bestimmt, wo es langgeht, macht es keinen Spaß.
Fazit | Gerade für ältere Grundschulkinder ist Geister, Geister, Schatzsuchmeister ein spannendes Spiel. Falls die Kinder es nicht schafften, die acht Juwelen rechtzeitig aus dem Haus zu holen, wollen sie es gerne erneut spielen. Wenn man die Fortgeschrittenenregel nicht wörtlich nimmt, sondern einzelne Elemente schrittweise verwendet, kann man den Reiz des Spiels noch länger aufrechterhalten. Kooperation und gemeinsame Planung ist eine Herausforderung, die hier mit überschaubarem Regelaufwand umgesetzt wurde.
Geister, Geister, Schatzsuchmeister!
von Brian Yu
Mattel Games
für 2 bis 4 SpielerInnen ab zirka 8 Jahre
zirka 33 Euro
* das wurde in der zweiten Auflage geändert
Montag, 13. Oktober 2014
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Hallo
AntwortenLöschenIch finde das Spiel ganz gut und hole es immer gerne hervor. Was mir aber auch negativ aufgefallen ist, dass es nur eine weibliche Spielfigur gibt. Der Sinn dahinter verstehe ich nicht so ganz. Ist aber eine ganz kleine Kritik, sonst ist wirklich empfehlenswert.