Donnerstag, 23. August 2012

Kalimambo

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2012
Ein Kali ist ein bislang unentdecktes Tier, das einem Vielfraß (Gulo gulo) ähnelt. Es rennt in einer Kolonne mit den Figuren der Mitspieler in einer Kreisbahn, auf der sich zufällig verteilte Elefantenmisthaufen befinden. Alle Spieler und der Kali spielen gleichzeitig eine Zahlenkarte aus, mit der die Reihenfolge festgelegt wird, mit der eine Figur an die Kolonnenspitze gesetzt wird. Wer im Mist landet, erhält drei Strafpunkte. Noch schlimmer kann es sein, wenn man Kolonnenletzter ist. Dann kann einem das am Schluss laufende Nashorn Mambo mit Schwung in den Rücken fallen.
Zielgruppe | Große Gruppen, am besten fünf bis sieben Leute. Die Regel ist eigentlich kinderleicht. Aber der Reiz dieses sehr chaotisch wirkenden Spiel erschließt sich erst ab zirka acht Jahren. Auch Erwachsene sind begeistert.
Fazit | Kalimambo ist ein faszinierendes Spiel. Manche glauben, man könne seine Spielkarten auch nach dem Zufallsprinzip ausspielen – und verlieren prompt.
KinderZEIT
Kalimambo ist als games we play Spieletipp in der Wochenzeitung DIE ZEIT (Nr. 35 / 2012, Seite 37) erschienen.

Kalimambo
von Antonio Scrittore
Zoch (Noris)
für 3 bis 7 SpielerInnen ab zirka 8 Jahre
zirka 20 Euro

Mittwoch, 22. August 2012

Die kleinen Drachenritter

Hoch zum Drachen, Beute machen!
Nominiert für das Kinderspiel des Jahres 2012

Eine steile Kletterwand wird in der Tischmitte aufgebaut. Sie bietet auf beiden Seiten je zwei Kletterrouten, so dass bis zu vier Kinder mitmachen können. Man wirft einen Farbwürfel und wählt einen Pappgegenstand der entsprechenden Farbe. Die Gegenstände werden an die Kletterwand gelehnt und dabei so gestapelt, dass am Ende die eigene Spielfigur obenauf gestellt über die Wand schaut.
Material | Drachenritter wird ohne Spielbrett geliefert. Man stellt die Kletterwand also direkt auf den Tisch – und muss feststellen, das das Spiel auf glatten Tischoberflächen überhaupt nicht funktioniert, weil die Gegenstände wegrutschen. Dann muss man ein Tischtuch griffbereit haben. Dass die Spieler keine eigenen Kletterwände haben, sondern sich eine gemeinsame teilen müssen, kann problematisch sein: wer zu ungeschickt ist, wirft manchmal nicht nur seinen eigenen Gegenständestapel um, sondern auch einen gegnerischen.
Spielregel | Wer die Farbe „grau“ würfelt, darf nichts stapeln. Stattdessen kommt ein grauer Felsbrocken-Chip ins Spiel. Damit darf aber laut Regel nicht der Spieler werfen, der jetzt aussetzen muss. Sondern er wird selbst beworfen. Diese doppelte Strafe ist eine Ungereimtheit in der Regel, die dadurch abgemildert wird, dass der graue Chip meistens eh zu leicht ist, um einen Gegenständestapel zum Kippen zu bringen.
Zielgruppe | Geschickte Kinder ab fünf Jahren.
Fazit | Im Grundsatz sind die Drachenritter ein tolles Geschicklichkeitsspiel. Allerdings trübt das unausgereifte Material und manches Regeldetail den Gesamteindruck. Warum werden auch die Mitspieler bestraft, wenn ein Kind unachtsam gegen die Kletterwand stößt? Wenn es Spaß machen soll, darf man die Drachenritter eben nicht so ernst nehmen.



Drachenritter
von Marco Teubner
Huch & friends (Vertrieb: Hutter Trade)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 5 Jahre
zirka 25 Euro

Mittwoch, 1. August 2012

Monster-Alarm

Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 2012
Grüne und gelbe Monster verheißen Pluspunkte, blaue und rote Ungeheuer bedeuten Minuspunkte. Jeder besitzt zwei Kartenstapel, dessen oberstes Monster jeweils sichtbar ist. Eine der beiden Karten muss ausgewählt und in die Tischmitte gelegt werden. Dort entstehen vier getrennte Reihen für die unterschiedlichen Farben. Wer das vierte Monster in eine Reihe legt, muss diese vier Karten an sich nehmen.
Material | Das Kartenspiel ist einem schönen Schuber verpackt. Die Monstergrafiken sind Geschmackssache.
Zielgruppe | Kinder ab sechs, die sich nicht so leicht frustrieren lassen.
Fazit | Die Spiegelburg-Kartenspiele sind die ersten Spieletitel des Coppenrath-Verlags, die nicht in die Merchandising-Welt von Lilifee, Sharky, Felix und so weiter gehören. Der Ablauf von Monster-Alarm erinnert an den Klassiker 6 nimmt (zu dem es die sehr empfehlenswerte Kinder-Edition 6 nimmt Junior gibt). Monster-Alarm ist ein solides Spiel, das ein wenig Taktik mit einem großen Glückfaktor vermischt. 50 Prozent aller zu gewinnenden Karten bedeuten Minuspunkte. Das Frustpotenzial ist also beträchtlich, und das macht das Spiel in den Augen vieler Kinder eher unsympathisch.

Monster-Alarm
von Ivan de Faveri
Die Spiegelburg (Coppenrath) (Lizenz: Projekt Spiel)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 7 Euro