Bahnt euch den Weg durch die verzauberten Wände des Spukhauses!
Kinderspiel des Jahres 2012
Hasen und Mäuse laufen durch die Räume des Hauses, um die geheime Tür zu finden und anschließend das unsichtbare Gespenst Hubi zu fangen. Man gibt in die elektronische Spieleinheit, der einem Kompass ähnelt, ein, in welche Richtung man gehen will. Eine Stimme verrät dann, ob dort ein Durchgang, Mauseloch oder eine Mauer existiert. Ein entsprechendes Bauteil wird in das Spielbrett eingesteckt, so dass nach und nach das Haus mit Wänden komplettiert wird.
Spielregel | Die Hoffnung mancher Eltern, man könne das Spiel ohne das Lesen der Anleitung verstehen, erfüllt sich nicht. Insbesondere das Prinzip, dass für das Öffnen der Geheimtür je eine Figur auf jeder Seite stehen muss und auch Hubi nur zu zweit besiegt ist, wird nicht deutlich. Da muss man in die schön gestaltete Regel schauen, die auf der letzten Seite eine sehr übersichtliche Kurzanleitung besitzt.
Material | Der elektronische Kompass zieht die Blicke der Kinder auf sich. Ravensburger hat dabei aus der Not eine Tugend gemacht. Statt ein aufwändiges, komplett elektronisches Spiel zu schaffen, in dem die Positionen der Spieler farbig aufleuchten und auf Richtungspfeile an den vier Seiten des Spielbretts gedrückt wird, hat man eine preisgünstigere Variante gewählt: Die Elektronik ist in die Kunststoffbox neben dem Spielbrett verbannt. Das ist für die Kinder eine interessante spielerische Herausforderung. Denn sie müssen den Zusammenhang zwischen Kompass und Spielbrett, die Raum-Lage-Beziehung, korrekt wahrnehmen. Weniger gelungen ist allerdings die Idee, über das Brett verteilte Tierabbildungen sprechen zu lassen. Wie erkennt mann eine Fledermaus an ihrer Stimme? Ein neutrale Moderatorenstimme wäre an einigen Stellen gelungener.
Zielgruppe | Das Spiel ist ab fünf Jahren. Wer mit etwas Übung über eine angemessene Raum-Lage-Wahrnehmung verfügt, kann auch schon als Vierjähriger mitmachen, selbst wenn er die taktischen Möglichkeiten noch nicht durchschauen wird. Da Schnappt Hubi! aber ein kooperatives Spiel ist, können ältere Mitspieler jederzeit helfen. Die Eltern spielen sehr gerne mit, denn Schnappt Hubi! ist reizvoll. Dass sie mitspielen, ist oft auch notwendig, denn das Spiel toleriert es nicht, wenn kleinere Kinder unabsichtlich entgegen der elektronischen Vorgaben handeln.
Fazit | Kooperative Spiele sind selten, elektronisch unterstützte Spiele sind noch seltener. Deswegen scheint Schnappt Hubi! dem ebenfalls bei Ravensburger erschienenen Wer war’s? zu ähneln. Wobei diese Ähnlichkeiten auch nicht größer sind, als die zwischen zwei Spielen, die beispielsweise auf dem Memory-Prinzip beruhen. Schnappt Hubi! ist ein attraktives und spannendes Spiel, das auf große Begeisterung stößt. Durch den kooperativen Ansatz ist es ein kommunikatives Spiel, das bei den Kindern für viel Gesprächsstoff sorgt. Die Elektronik hat ein wichtige unterstützende Rolle, trotzdem bleibt es im Kern ein Brettspiel, das eine bildschöne dreidimensionale Gestaltung erfahren hat.
Schnappt Hubi!
von Steffen Bogen
Ravensburger (Redaktion: Katja Volk)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 5 Jahre
zirka 40 Euro
Mittwoch, 6. Juni 2012
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