Freitag, 29. Juni 2012

Super Rhino!

Ein heldenhaftes 3D-Stapelspiel
Empfehlungsliste
Kinderspiel des Jahres 2012

Eine Karte ist die Bodenplatte unseres gemeinsames Hauses. Dann knickt das erste Kind zwei Wandkarten im 90-Grad-Winkel und beginnt damit den Bau. Anschließend spielt es eine seiner Dachkarten aus und legt sie als Decke oben drauf. Die Dachkarten zeigen mit Linien an, wie der nachfolgende Spieler die Wände für die nächste Etage setzen muss. Manche Spielkarten haben besondere Funktionen. Besonders spannend sind die Dächer mit einer Nashorn-Markierung. Auf diese muss zusätzlich die Rhinozeros-Figur gestellt werden. Schluss ist, wenn das Hochhaus umkippt. Gewonnen hat, wer dann die wenigsten Dachkarten auf der Hand hat und unschuldig am Zusammenbruch des Stapelhauses ist.
Material | Es funktioniert! Spielkarten lassen sich leichter stapeln als man denkt. Am besten spielt man auf dem Fußboden, damit kleinere Kinder nicht auf den Stuhl klettern müssen, um an hohen Häusern weiterbauen zu können.
Zielgruppe | Für Kinder ab fünf, die eine ruhige Hand besitzen. Auch ältere Grundschulkinder sind mit Begeisterung dabei, da es nicht nur um die Geschicklichkeit geht, sondern Super Rhino ein vollständiges Kartenspiel ist.
Fazit | Super Rhino ist ein faszinierendes Geschicklichkeitsspiel.

Super Rhino
von Steven Strumpf und Scott Frisco
Haba (Lizenz: Excel Global)
für 2 bis 5 Kinder ab zirka 5 Jahre
zirka 7 Euro

Mittwoch, 6. Juni 2012

Schnappt Hubi!

Bahnt euch den Weg durch die verzauberten Wände des Spukhauses!
Kinderspiel des Jahres 2012

Hasen und Mäuse laufen durch die Räume des Hauses, um die geheime Tür zu finden und anschließend das unsichtbare Gespenst Hubi zu fangen. Man gibt in die elektronische Spieleinheit, der einem Kompass ähnelt, ein, in welche Richtung man gehen will. Eine Stimme verrät dann, ob dort ein Durchgang, Mauseloch oder eine Mauer existiert. Ein entsprechendes Bauteil wird in das Spielbrett eingesteckt, so dass nach und nach das Haus mit Wänden komplettiert wird.
Spielregel | Die Hoffnung mancher Eltern, man könne das Spiel ohne das Lesen der Anleitung verstehen, erfüllt sich nicht. Insbesondere das Prinzip, dass für das Öffnen der Geheimtür je eine Figur auf jeder Seite stehen muss und auch Hubi nur zu zweit besiegt ist, wird nicht deutlich. Da muss man in die schön gestaltete Regel schauen, die auf der letzten Seite eine sehr übersichtliche Kurzanleitung besitzt.
Material | Der elektronische Kompass zieht die Blicke der Kinder auf sich. Ravensburger hat dabei aus der Not eine Tugend gemacht. Statt ein aufwändiges, komplett elektronisches Spiel zu schaffen, in dem die Positionen der Spieler farbig aufleuchten und auf Richtungspfeile an den vier Seiten des Spielbretts gedrückt wird, hat man eine preisgünstigere Variante gewählt: Die Elektronik ist in die Kunststoffbox neben dem Spielbrett verbannt. Das ist für die Kinder eine interessante spielerische Herausforderung. Denn sie müssen den Zusammenhang zwischen Kompass und Spielbrett, die Raum-Lage-Beziehung, korrekt wahrnehmen. Weniger gelungen ist allerdings die Idee, über das Brett verteilte Tierabbildungen sprechen zu lassen. Wie erkennt mann eine Fledermaus an ihrer Stimme? Ein neutrale Moderatorenstimme wäre an einigen Stellen gelungener.
Zielgruppe | Das Spiel ist ab fünf Jahren. Wer mit etwas Übung über eine angemessene Raum-Lage-Wahrnehmung verfügt, kann auch schon als Vierjähriger mitmachen, selbst wenn er die taktischen Möglichkeiten noch nicht durchschauen wird. Da Schnappt Hubi! aber ein kooperatives Spiel ist, können ältere Mitspieler jederzeit helfen. Die Eltern spielen sehr gerne mit, denn Schnappt Hubi! ist reizvoll. Dass sie mitspielen, ist oft auch notwendig, denn das Spiel toleriert es nicht, wenn kleinere Kinder unabsichtlich entgegen der elektronischen Vorgaben handeln.
Fazit | Kooperative Spiele sind selten, elektronisch unterstützte Spiele sind noch seltener. Deswegen scheint Schnappt Hubi! dem ebenfalls bei Ravensburger erschienenen Wer war’s? zu ähneln. Wobei diese Ähnlichkeiten auch nicht größer sind, als die zwischen zwei Spielen, die beispielsweise auf dem Memory-Prinzip beruhen. Schnappt Hubi! ist ein attraktives und  spannendes Spiel, das auf große Begeisterung stößt. Durch den kooperativen Ansatz ist es ein kommunikatives Spiel, das bei den Kindern für viel Gesprächsstoff sorgt. Die Elektronik hat ein wichtige unterstützende Rolle, trotzdem bleibt es im Kern ein Brettspiel, das eine bildschöne dreidimensionale Gestaltung erfahren hat.



Schnappt Hubi!
von Steffen Bogen
Ravensburger (Redaktion: Katja Volk)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 5 Jahre
zirka 40 Euro