Samstag, 23. April 2016

Splash!

Die Holzklötze werden gleichmäßig an die Spieler verteilt. Wer an der Reihe ist, gibt einen Stein an seinen linken Nachbarn. Dieser muss ihn nun auf den entstehenden Turm legen, ohne dass dieser umfällt. Weitergeben darf man nur Steine, die die Farbe oder die Form des momentan an der Spitze befindlichen Klotzes haben. Wenn man keinen passenden Klotz hat, wählt man einen bei einem Mitspieler aus. Gewonnen hat man, wenn man keine Holzsteine mehr hat oder der Turm des linken Nachbarn dreimal zusammengestürzt ist.
Material | Die winzigen Bauklötze sind ein echter Blickfang, sie sind in einer praktischen Metallbox verpackt. Die Siegpunktmarker aus Plastik sind nicht so schön.
Zielgruppe | Das Spiel macht Kindern ab etwa 6 Jahren, die mit kleinen Händen einen Wettbewerbsvorteil haben, genauso viel Spaß wie Erwachsenen.
Fazit | Splash ist ein putziger Geschicklichkeitswettbewerb mit niedlichen Bauklötzchen. Außerdem kann man ein wenig taktieren, wenn man dem Gegner nur die Holzklotzformen beziehungsweise -farben weitergibt, die dieser nicht besitzt. Selbst wenn der Nachbar es schafft, den Bauklotz sicher auf dem Turm zu platzieren, kann er seinen Vorrat anschließend nicht reduzieren. Wobei es natürlich noch mehr Spaß macht, wenn der Gegner den Turm umwirft und drei Strafklötze kassiert.

Splash!
von Wilfried Fort und Marie Fort
Game Factory (Carletto, Lizenz: Lifestyle)
für 2 bis 6 SpielerInnen ab zirka 6 Jahre
zirka 15 Euro

Sonntag, 3. April 2016

Frage: Sind Spiele ohne Verlagsbeteiligung besser?

Antwort: Leider oft nicht. Es mag sympathisch wirken, wenn sich ein Spieleautor gegen die angeblichen Verwässerungen durch einen großen Verlag und dessen kommerziellen Interessen wehrt und stattdessen einen Eigenverlag gründet, in dem er alles selbst macht. Doch die Entwicklung eines guten Spieles bedarf so vieler Kenntnisse, reihenweiser Testphasen und unterschiedlichen Handwerkszeugs, die ein Autor gar nicht allein aufbringen kann. Letztens hat mir ein Spieleautor mal seine „Erfindung“ gegeben – total einfach, für Jung und Alt, unvergleichlich sei das Spiel, so seine Überzeugung. Er war gerade dabei, eine Firma für Produktion und Vertrieb zu gründen sowie Vereine ins Leben zu rufen, die ein deutschlandweites Ligasystem etablieren sollten. Allerdings, so mein unmissverständliches Urteil, war dieses Spiel an Banalität kaum zu überbieten. Der Materialbedarf war zudem absurd hoch: 144 Würfel pro Spiel. Spätestens an dieser Stelle hätte die Redaktion eines Verlags aus gutem Grund die Reißleine gezogen und den Autor um neue Ideen gebeten. Zugegeben: dieses Würfelspiel ist ein Extrembeispiel. Es gibt nämlich auch Autorenspiele aus Eigenverlagen, die durchaus gelungen sind. Aber in der Mehrheit der Fälle bewahrheitet sich meine Vermutung, dass die gründliche Bearbeitung einer Spielidee durch eine Verlagsredaktion für mehr Qualität sorgt.