Donnerstag, 19. Januar 2012

Der elektronische Ting bei Haba

Es droht ein Durcheinander nicht kompatibler „intelligenter“ Elektronik bei den Spielen. Nach Tiptoi und Toystick drängt jetzt ein dritter elektronischer Stift auf den Brettspielemarkt. Haba wird auf der Nürnberger Spielwarenmesse zwei Lernspiele für den Ting vorstellen. In der bewährten Reihe Ratz Fatz erscheinen zwei Titel: Zahlen und Buchstaben. Beide sind Lernspielsammlungen, bei denen laut Haba „in zwölf fantasievollen Geschichten, Gedichten und Rätseln gereimt, gesungen und viel gelacht wird“. Gefördert werde dabei das Zahlen- beziehungsweise das Buchstabenverständnis sowie die sprachliche Entwicklung.
Ting – der Hörstift wird gemeinsam von der Augsburger Druckerei Himmer und dem Verlag Random House Bertelsmann vertrieben. Eine Reihe von unterschiedlichen Verlagen haben Bücher für den Ting herausgeben – insbesondere für Kinder, unter anderem zwei Wimmelbücher bei Haba. Aber es gibt auch Bände für Erwachsene, beispielsweise das Bestimmungsbuch Was fliegt denn da? 346 Vogelarten Europas von Kosmos. Ein elektronisch unterstütztes Brettspiel hat der Stuttgarter Verlag leider nicht im Angebot.
Der Vorteil des Ting ist das breite Buchangebot, so dass der Stift nicht nur für kleinere Kinder nutzbar ist, sondern auch für ältere Geschwister oder Eltern. Für den Toystick der Firma Chefeu gibt es bislang das bei Noris erschienene Abenteuerspiel Die Schatzkammer von El Mirador, das für etwas ältere Grundschulkinder attraktiv ist. Ein Nachteil für den Toystick sind die wenig überzeugenden broschürenähnlichen Bücher, die ebenfalls von Noris verlegt werden. Ravensburgers Tiptoi ragt hingegen mit einem guten Buchprogramm und dem bislang größten Spieleangebot heraus.
Die Technik dieser drei Stifte ist ähnlich, alle laden via USB ihre Software aus dem Internet runter. Trotzdem sind sie untereinander nicht kompatibel. Für den Verbraucher ist das eine ärgerliche Situation. Wenn er sich für Habas neue Ratz Fatz-Spiele interessiert, muss er erst einmal 35 Euro in einen Ting investieren. Wer schon einen Tiptoi besitzt, wird sich das genau überlegen.
UPDATE Inzwischen gibt es auch bei ASS ein Spiel mit dem Ting: Quak & Co. – Das tierische Geräusche-Memo heißt das Gedächtnisspiel ums Bellen, Muhen, Röhren und Fauchen. Hingegen hat die Entwicklung des Toystick einen Rückschlag erlitten, nachdem seine Hannoveraner Vertriebsfirma Chefeu Insolvenz anmelden musste.
> tiptoi und toystick

Blogeintrag aktualisiert im September 2012

Freitag, 13. Januar 2012

Mondo

Erschaffe eine neue Welt
Ein games we play Spieletipp für die KinderZEIT
KinderZEIT
DIE ZEIT Nr. 3 / 2012, Seite 37 >>
Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2011
Jeder spielt für sich allein – und doch gegeneinander. In der Tischmittel liegen unzählige Puzzleteile, in denen die Spieler nach passenden Landschaftskärtchen wühlen. Daraus müssen sie ein möglichst punkteträchtige eigene „Welt“ zusammensetzen. Wüste, Wiese, Wald und Wasser sollen gut zusammenpassen, Tiere spendieren Bonuspunkte, während Vulkane für Miese sorgen.
Zielgruppe | Kinder ab acht und Erwachsene, die keine Scheu vor Hektik haben.
Fazit | Mondo hat einfache Regeln, ist aber schwierig zu spielen. Unter dem Druck des tickenden Globusweckers und der Mitspieler, die einem die besten Teile wegschnappen, kann man schnell die Orientierung verlieren. Die hilft nur eines: noch mal spielen.

Mondo
von Michael Schacht
Pegasus (Redaktion: Thygra)
für 1 bis 4 SpielerInnen ab zirka 8 Jahre
zirka 30 Euro

Dienstag, 10. Januar 2012

Kakadoo

Als Cocotaki: Auswahlliste Kinderspiel des Jahres 2002Haim Shafirs Taki – eine Variante der Spielidee von Mau Mau beziehungsweise Uno – ist das beliebteste Spiel in Israel. Bei Cocotaki hat Shafir dieses Ablegespiel mit Tierkarten ausgestattet. Die Kinder „bedienen“ entweder die Farbe oder das Tier. Gleichzeitig müssen sie die passende Tierstimme nachahmen. Außer bei roten Karten, da bleibt man stumm. Es sei denn, es ist der rote Hahn. Dann heißt es „Cocotaki“. Jetzt ist Cocotaki unter dem Namen Kakadoo neu erschienen.
Spielregel | Die Cocotaki-Anleitung beginnt mit einer Anfängervariante, die durch Fortgeschrittenen- und Profi-Regeln ergänzt wird. Das ist vorbildlich und ebnet bereits den Kleinsten den Weg in dieses Spiel. Die Kakadoo-Regel basiert hingegen auf dem Profi-Cocotaki.
Zielgruppe | Wer die Cocotaki-Anleitung verwendet, kann mit Kindergartenkindern spielen, sobald sie die Karten halten können. Kakadoo wendet sich hingegen an achtjährige Schulkinder.
Fazit | Cocotaki ist ein genial lustiges Kartenspiel. Es ist so ähnlich wie Uno – aber eben auch besser als Uno. Man sollte sich also die Cocotaki-Regeln herunterladen und findet dann einen optimalen Einstieg. Es gibt nur zwei wichtige Änderungen bei den Tieren. Statt des Hahns finden wir einen Kakadu, und statt des Schmetterlings (der mehrfarbige Joker) sind bunte Fische in Kakadoo.
Download: Cocotaki-Spielanleitung >>

Kakadoo
von Haim Shafir
Amigo
für 2 bis 10 Kinder ab zirka 8 Jahre (mit der Cocotaki-Regel: ab zirka 5 Jahre)
zirka 8 Euro