Das Spiel mit Spiegeln
Deutscher Kinderspiele Preis 2009
Die Schachtel ist ein Burg mit neun Räumen und zwölf Fenstern. An einer Seite der Schachtel schaue ich durch das eine offene Fenster ins Haus rein – und blicke auf die Spiegel, die im 45-Grad-Winkel mitten in den Räumen stehen. Und was sehe ich? Einen der Gegenstände, die sich vor den elf anderen Fenstern befinden.
Wer sich gut merkt, wo die Gegenstände verdeckt in die Burg eingesteckt werden, ist klar im Vorteil. Denn es wird mit einem Würfel ausgelost, welcher Gegenstand sichtbar sein muss. Dann nehme ich die Spiegel und stecke sie so um, dass ich beim Blick in die Schachtel tatsächlich auf die richtige Karte schaue.
Material | Toll. Die Spiegel-Burg sieht faszinierend aus.
Zielgruppe | Gedacht ist das Spiel ab 6. Aber irgendwie zielt das Spiel an jeder Altersgruppe vorbei.
Fazit | Auf der Spielwarenmesse waren viele Leute begeistert als sie sich den Spiegeleffekt haben vorführen lassen. Oft wurde spontan „Kinderspiel des Jahres“ gerufen. Doch ein genauer Blick auf die Spielregeln und den Ablauf ließ schon damals erste Zweifel aufkommen. Und die Spielerunden waren der endgültige Realitätsschock. Denn eines was sofort klar: Manche Kinder begriffen sofort, wie Spiegel und die Grundlagen der Optik funktionieren. Und andere Kinder, zumeist jüngere Schulkinder, haben es nicht verstanden. Für sie war das Ganze ein rätselhaftes Glücksspiel – oder bestenfalls ein Lernspiel. Und für die anderen reduzierte sich der Ablauf zu einem gestalterisch aufwändigen Memory. Doch eines ist eben nicht gelungen: die Spiegel mit einem Spielablauf zu verzahnen, der wirklich überzeugt. Die Burg der 1000 Spiegel ist kein schlechtes Spiel. Aber eben auch kein besonders gutes.
Burg der 1000 Spiegel
von Inka Brand und Markus Brand
Kosmos (Redaktion: Sandra Dochtermann)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 6 Jahre
zirka 30 Euro
Sonntag, 6. September 2009
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