Donnerstag, 22. September 2016

Monsterturm

Auf dem Tisch steht ein großes, viergeschossiges Gebäude. Durch die Dachluke werden 40 Holzmarker in das Gebäudeinnere geworfen. Diese Holzsteine sollen Monster sein und unterscheiden sich nur in ihrer Form: es gibt Dreiecke, Kreuze, Kreise und Quadrate. Jede Form gehört einem der Spieler. Nun wird die Sanduhr umgedreht, und alle müssen gleichzeitig versuchen, ihre eigenen Monster in den Keller zu schubsen. Dazu steckt man seine Finger in die Fensteröffnungen, versucht zu erfühlen, welches der Stein in der korrekten Form ist, und schubst den eine Etage nach unten. Wenn die Zeit abgelaufen ist, wird das Gebäude angehoben und es werden die ganz unten angekommenen Monster gezählt. Jedes Kind zieht entsprechend viele Chips, die zwischen 1 und 5 Siegpunkte wert sind.
Spielregel | Erst findet man gar keine Spielanleitung, und dann merkt man, dass sie sich auf der Schachtel befindet.
Material | Das aus Pappe gefertigte Gebäude sieht gut aus, ist sehr stabil, und das Beste: es befindet sich bereits fertig aufgebaut in der Schachtel. Weniger schön ist die thematische Umsetzung. Denn die abstrakten schwarzen Holzmarker, die auch etwas größer hätten sein können, sehen überhaupt nicht nach Monster aus.
Zielgruppe | Ab zirka 6 Jahre, 5-Jährige (so steht es auf der Schachtel) sind von der Hektik überfordert.
Fazit | Das fieberhafte Grabbeln in den dunklen Räumen des Hochhauses begeistert viele Kinder. Da wird geschubst und gerüttelt, mal gezielter und mal hilfloser um Punkte gekämpft. Gut ist es, wenn ein Erwachsener dabei das Haus festhält. Aber nicht allen Kindern gefällt das Spiel, bei dem man sich im Eifer des Gefechtes auch mal weh tun kann. Monsterturm ist etwas für Spieler, die ein hektisches Aktionsspiel mögen, bei dem es mehr auf Glück als auf Verstand ankommt.

nettMonsterturm
von Simone Luciani und Antonio Tinto
Cranio Creations/Heidelberger Spieleverlag (Redaktion: Marco Reinartz, Heiko Eller)
für 2 bis 4 Kinder ab zirka 5 (besser: 6) Jahre
zirka 30 Euro

Mittwoch, 7. September 2016

Leo muss zum Friseur

Nominiert für das Kinderspiel des Jahres 2016
Deutscher Kinderspiele Preis 2016

In Leo, einem kooperativen Spiel, muss die Löwenfigur über 30 Dschungelplättchen bis zum Ziel bewegt werden. Der Löwe rückt jeweils so weit vor, wie es die Ziffer auf der ausgespielten Handkarte bestimmt. Das Plättchen, das Leo nun erreicht, wird umgedreht. Wenn dessen Farbe der Farbe der Handkarte entspricht, kann Leo weiterlaufen. Ansonsten wird er von den dortigen Tieren in ein Gespräch verwickelt. Das Zebra hält ihn eine Stunde auf, die Löwin sogar fünf Stunden. Der Zeiger der Pappuhr wird entsprechend gedreht. Wenn der Löwe nach 12 Stunden sein Ziel nicht erreicht hat, wird er an den Start zurückgesetzt und ein neuer Tag beginnt. Wenn die Kinder sich gut gemerkt haben, welche Farben die inzwischen wieder verdeckten Dschungelplättchen haben, können sie gezielter vorgehen. Nach spätestens fünf Tagen sollte Leo den Friseur erreicht haben.
Zielgruppe | Kindergarten- und Schulkinder ab zirka sechs Jahre. Fünfjährige können dann mitmachen, wenn man die Variante mit offenen Karten spielt und ihnen behutsam hilft, was bei einem kooperativen Spiel gut möglich ist.
Fazit | Leo bietet eine witzige Geschichte, einen einfachen und absolut stimmigen Ablauf, Spannung sowie ein klasse Gruppenerlebnis. Einziger Nachteil: In der Zwei-Personen-Partie ist es zu einfach, den Friseur zu erreichen, was den Spaß etwas bremst. Zu viert oder zu fünft ist der Schwierigkeitsgrad gerade richtig, so dass der Anreiz, es erneut zu probieren, erhalten bleibt. Der italienische Autor Leo Colovini hat seinem tierischen Namensvetter, der wegen seiner überlangen Mähne dringend zu Friseur muss, ein tolles Abenteuer geschaffen.

Leo muss zum Friseur
von Leo Colovini
Abacusspiele (Lizenz: Studiogiochi)
für 2 (besser: 3) bis 5 SpielerInnen ab zirka 6 Jahre
zirka 20 Euro