Dienstag, 30. Juni 2009

Die Jury hat entschieden

Während für die Festlegung der Nominierungen und der Empfehlungsliste eine lange Jury-Klausurtagung notwendig war (Bericht auf spieldesjahres.de >>), ist dies für die Diskussion über den Hauptpreis nicht notwendig. Es ging in den letzten sechs Wochen nur noch um fünf Titel – und alle sind zweifelsfrei gute Spiele.
Offenkundig ist es, dass für das Kinderspiel des Jahres eine sehr große Altersspanne möglich ist. Die Unterschiede zwischen vierjährigen Kindergartenkindern, die ein Nicht zu fassen mögen, und eine Familien mit Grundschulkindern, die in Land in Sicht eine Herausforderung finden ist enorm. Wie soll ich diese Spiele vergleichen? Die Kindergartengruppe hat keine Chance, Land in Sicht zu spielen. Und für Familien mit größeren Kindern ist Nicht zu fassen eine schöne Zwischendurch-Unterhaltung, aber sicherlich keine besondere Herausforderung.
Dies ist ein Dilemma – das die Jury trotzdem gelöst hat. Gleichzeitig wird deutlich: Die weiteren Spiele der Nominierungsliste fallen gegenüber Das magische Labyrinth kaum oder gar nicht zurück. Nicht zu fassen ist ein brillantes Spiel für die Kleinsten, das auch Großen viel Spaß macht. Das Geschicklichkeitsspiel Curli Kuller deckt ebenfalls ein großes Altersspektrum ab. Augenmaß wird für Zoowaboo benötigt – meiner Meinung nach der interessanteste Spielemechanismus dieses Jahres. Und Land in Sicht ist ein durchaus anspruchsvolles Familienspiel.
Jury-Koordinator Wieland Herold (rechts) übergibt an den Autor Dirk Baumann und Axel Kaldenhoven (Geschäftsführer Schmidt Spiele) die Urkunden.

Montag, 29. Juni 2009

Das magische Labyrinth

Dirk Baumann war sichtlich gerührt, als er die Auszeichnung für sein Das magische Labyrinth entgegennahm. Der 38-jährige Diplom-Informatiker konnte mit seinem Spieleerstling den wichtigsten Kinderspiele-Preis der Welt in Empfang nehmen. Gleichzeitig war es ein großer Erfolg für die Berliner Schmidt Spiele, deren Übernahme der kleinen Spieleschmiede Drei Magier sich nach nur wenigen Monaten auszahlte.
Das magische Labyrinth ist ein klasse Spiel für Grundschulkinder, bei dem auch Erwachsene gerne mitspielen. Es konnte sich unter der Auswahl der fünf nominierten Titel, die allesamt überzeugende Spiele mit teils unterschiedlichen Zielgruppen sind, durchsetzen. Aufmerksamkeit und ein gutes Gedächtnis sind gefordert, wenn die magnetischen Spielfiguren die Kugel durch den „Keller“ des Spielbretts führen. Hier bilden umsetzbare Holzmauern ein Labyrinth, an dem die Kugel immer wieder scheitern. Wie bei einem Poolbillard-Tisch oder einem Kicker rollt die Kugel wieder zurück – und der Spieler kann neu beginnen.
Neben dem „großen“ Spiel des Jahres Dominion – eine ebenfalls überzeugende Entscheidung – braucht sich Das magische Labyrinth nicht zu verstecken. Im letzten Jahr hatte mit Wer war’s das erste Mal das Kinderspiel die Nase vor, wenn man die Umsatzzahlen im Vergleich zu Keltis sieht. Ich bin gespannt, wo das diesjährige Kinderspiel des Jahres landet.